Aus Betsaal wurde Kolumbarium

Herne. Das hätte sich Witwe Schulte am Esch nicht träumen lassen, dass der auf ihr Geheiß 1899 errichtete und an die Evangelische Kirchengemeinde Horsthausen vermietete Betsaal 125 Jahre später zu einer Grabstätte werden würde. Denn das erste Indoor-Kolumbarium der Stadt Herne mit Platz für 662 Urnen in der ehemaligen Friedhofskapelle wurde auf dem 2006 für Erdbestattungen geschlossenen, parkähnlich hergerichteten Ostfriedhof am Trimbuschhof nunmehr eröffnet. 518 Urnen finden Platz in eigenen Grabkammern, 144 in einer Gemeinschaftsanlage, alle mit Namensschildern versehen. Damit fanden umfangreiche Umgestaltungsarbeiten um die mit kunstvollen Buntglasfenstern ausgestattete Kapelle ihren Abschuss: Eine barrierefreie Treppen- und Rampenanlage, neues Portal mit Elektrobedienung, neues Dach, gründliche Innenrenovierung gehörten dazu. Zusammen mit einem 2018 auf 1800 Quadratmetern ehemaligem Friedhofsgelände eröffneten Urnenfriedhof, gemeinsam betrieben von der Bestattungsfirma Frohne/ Tilly und dem Floristikunternehmen Maylahn, nahm der Ostfriedhof im Jubiläumsjahr einen modernen, ansprechenden Charakter an. Womit auch einer Veränderung der Bestattungsgewohnheiten Rechnung getragen wurde. SI

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