Mit Dietrich Bonhoeffers Buch „Gemeinsames Leben“ beschäftigt sich derzeit ein Literaturprojekt in der Petrus-Kirchengemeinde Herne. Bonhoeffer schrieb das Buch kurz nachdem das von ihm geleitete Predigerseminar der Bekennenden Kirche in Finkenwalde Ende September 1937 durch die Gestapo geschlossen worden war. Der Theologe und Widerstandskämpfer hatte in Finkenwalde versucht, mit angehenden Pfarrern gemeinsames Leben zu praktizieren. Bonhoeffer hielt in „Gemeinsames Leben“ fest, was er über das Leben einer christlichen Gemeinschaft zu sagen hatte. Für ihn waren Gebet, Lesen in der Bibel sowie die Beichte die drei entscheidenden Formen der Spiritualität. Bonhoeffer war überzeugt, dass der Anspruch der Bekennenden Kirche, Kirche Jesu Christi in dieser Zeit in Deutschland zu sein, nur dann überzeugend sei, wenn sie sich als Gemeinschaft aus dem Wort und unter dem Wort immer aufs Neue berufen, stärken und trösten ließe.
In dem Literaturprojekt über fünf Abende besteht die Möglichkeit, wesentliche Teile der Schrift, „Gemeinsames Leben“ kennenzulernen – und damit auch Dietrich Bonhoeffer selbst, der zu den bedeutendsten Theologen des letzten Jahrhunderts gehört. Es wird geleitet von Pfarrerin Birgitta Zeihe-Münstermann. Zum ersten Abend am 15. Januar fanden sich sechs interessierte Gemeindeglieder ein, die gern einigen weiteren Teilnehmenden Platz bietet. Die nächsten Literaturabende sind vorgesehen am 5. Und 20. Februar sowie am 5. Und 20. März, jeweils um 19.30 Uhr im Lutherhaus an der Lutherstraße 1 in Herne. Ein Einstieg ist noch möglich. Wer mehr wissen möchte oder Angaben zum Buch benötigt, kann sich an Pfarrerin Birgitta Zeihe-Münstermann wenden – sie ist telefonisch unter (02323) 290 97 40 oder per E-Mail an birgitta.zeihe-muenstermann@kk-ekvw.de. BZM