Auf Spurensuche in Barmen

Wuppertal. Zur Vorbereitung auf die Abiturprüfung zum Thema „Bekennende Kirche im Dritten Reich“ haben die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 13 des Wirtschaftsgymnasiums am Mulvany Berufskolleg mit ihrem Lehrer Pfarrer Dr. Horst Hoffmann eine Exkursion nach Wuppertal unternommen. Nach Bahn- und Schwebebahnfahrt war die erste Station hoch über der Stadt auf dem „Heiligen Berg“ die Kirchliche Hochschule Wuppertal, die im Jahr 1935 im Zuge des Kirchenkampfes gegründet wurde. Durch die Abspaltung von der von den Deutschen Christen dominierten Deutschen Evangelischen Kirche und den von ihnen durchsetzten staatlichen evangelischen Fakultäten wurde zur Ausbildung der Pfarrer eine eigene Hochschule gegründet. Noch heute studieren an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal Studierende Evangelische Theologie, um später den Pfarrberuf zu ergreifen oder in den Schuldienst zu gehen.

Die nächste Station war die Gemarker Kirche in Barmen, vom 29. bis 31. Mai 1934 Ort der ersten Bekenntnissynode der Bekennenden Kirche. Hier wurde die maßgeblich von dem an der Bonner Fakultät lehrenden Schweizer Professor Karl Barth verfasste Barmer Theologische Erklärung verabschiedet. Evangelische Pfarrerinnen und Pfarrer sowie Mitglieder der Presbyterien werden bis heute auf diese Erklärung verpflichtet. In einer Ausstellung konnten sich die Schülerinnen und Schüler über die Inhalte und die Entstehungsgeschichte informieren.

Auf dem Grundstück der Gemarker Gemeinde wurde im Jahre 2002 die neue Bergische Synagoge gebaut und eingeweiht. Dieses Nebeneinander von christlicher Gemeinde und jüdischer Synagoge soll auch ein Bekenntnis zur bleibenden Verbundenheit mit dem Judentum sein.

Die letzte Station war ein Gedenkstein in der Barmer Fußgängerzone. In der Flucht zur Gemarker Kirche zeigt die Plastik die Mehrheit zum Hitlergruß und die Minderheit um die Bibel versammelt. Auf dem Fußweg nach Barmen passierte die Gruppe das Friedrich-Engels-Geburtshaus, heute ein Industriemuseum. Es ist Zeugnis eines der großen Söhne dieser Stadt und weist zugleich auf das zweite Thema der Abiturprüfung hin: die Wirtschaftsethik. HoHoffmann