Herne. Berlin war seine erste, bei weitem aber nicht seine letzte Station. Privatdozent Dr. Gabor Gäbel lebte in Budapest, Leipzig, Zürich und New York, bevor es ihn am Ende nach Meerbusch zog. Herne kannte er bislang nur von der Landkarte – etwa dann, wenn er mal wieder bei Judomeisterschaften deutschlandweit unterwegs war, denn auch hier spielte Gäbel stets ganz oben mit. Seit dem 1. Januar ist er der neue Chefarzt für Gefäßchirurgie am Evangelischen Krankenhaus Herne.
Als Jugendlicher zog Gabor Gäbel mit seiner Familie nach Hamm in Westfalen, dort machte er sein Abitur, erwarb im Auslandsjahr in den USA (Indiana) noch den amerikanischen Schulabschluss dazu. Nach seinem Zivildienst zog es den heute 47-Jährigen nach Budapest, auch wenn er familiär nicht mit Ungarn verbunden ist. „Vielleicht lag das an meinem ungarischen Vornamen“, sagt er schmunzelnd. In Budapest studierte er Humanmedizin an der Semmelweis-Universität, bevor er in Leipzig sein Studium beendete und promovierte.
Mit nur 35 Jahren begann PD Dr. Gabor Gäbel nach seiner Weiterbildung zum Facharzt in München als Oberarzt für Gefäßchirurgie. Noch keine 40 war er, als es ihn für die Chefarztposition ans Helios Klinikum nach Krefeld zog. Nun also Herne, „weil ich neue Herausforderungen mag“, so Gäbel. „Das Schöne an der Chirurgie ist, dass man das Ergebnis sofort sieht – das Gefühl, dass man geheilte Patienten nach Hause entlässt, dafür kämpfe ich täglich, für mich und für meine Patienten. Generell habe ihn die Gefäßchirurgie schon längere Zeit fasziniert und das nicht allein der Tatsache wegen, dass auch sein Vater als Gefäßchirurg arbeitete. Vielmehr sei die Gefäßchirurgie „ein junges chirurgisches Fachgebiet, das es erst seit 50 oder 60 Jahren gibt“, betont Gäbel. Dass sie sich auf die Gefäße der gesamten Körperregionen beziehe, mache die Arbeit besonders umfangreich und spannend für den Mediziner.
„In Herne geht es mir darum, die Gefäßchirurgie durch die Implementierung moderner Verfahren neu aufzustellen“, sagt Gäbel zu seinen Ambitionen. Das bedeutet konkret, dass aktuell ein Hybrid-OP am EvK Herne in Planung ist, der mittels fortschrittlicher bildgebender Technologien für allerbeste Visualisierung während der Operation sorgt. Mit diesen Anlagen können Eingriffe an den Gefäßen oftmals schonender behandelt und chirurgische Eingriffe unter Vollnarkose eventuell vermieden werden.
Auch die Übernahme eines neuen Teams empfindet PD. Dr. Gabor Gäbel als eine positive Herausforderung in seiner neuen Rolle als Chefarzt am EvK Herne. „Ich freue mich auf die Aufgabe, alle mitzunehmen auf eine neue Reise, die uns nun bevorsteht.“ Und bei Reisen, da lässt die Vita wohl keinen Zweifel, kennt sich PD Dr. Gabor Gäbel ganz sicher aus. EvK
PD Dr. Gabor Gäbel. FOTO: EVK