Beschäftigte machen sich stark für Erdbebenopfer

Herne. Kaum ging die Nachricht von der furchtbaren Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien um die Welt, haben sich die ersten Beschäftigten im Evangelischen Krankenhaus Herne Gedanken gemacht, wie man schnelle Hilfe leisten kann. In allen Bereichen des EvK gab es Mitarbeitende, die betroffen waren, die nicht wussten, wie es um ihre Angehörigen im Erdbebengebiet stand oder die mit schrecklichen Nachrichten von Tod oder Verletzung konfrontiert wurden.
Die erste Spendenbox, die durchs Haus ging, war eine Initiative der stellvertretenden Stationsleitung der Palliativstation, Nadine Kolpatzik. Innerhalb von nur wenigen Tagen trugen sie und ihre Mitarbeitenden 422 Euro zusammen. Die nächste Aktion wurde in den Reihen der Ehrenamtlichen geboren. Irene Nebel holte gemeinsam mit Marlies Schmidt und Gisela Haas die Waffeleisen hervor. Aus 50 Litern Teig backten die drei Frauen in der Eingangshalle des EvK duftende Waffeln, die reißenden Absatz fanden. Nach vier Stunden hatten sie 500 Waffeln produziert und waren völlig erschöpft, aber glücklich. Denn ihr Einsatz hatte sich gelohnt: 1078 Euro kamen zusammen. Die Summe wurde noch durch eine großzügige Privatspende von Eberhard Nebel um 500 Euro erhöht.
So konnte Psychoonkologin Sultan Lunkenheimer die stattliche Summe von insgesamt 2000 Euro entgegennehmen. „Das Geld geht auf direktem Wege an eines der Evakuierungszentren vor Ort in der Nähe von Side“, erklärte sie. Sultan Lunkenheimer hat ihre familiären Wurzeln in Antakya – ihre Großfamilie lebt dort. Einer ihrer Cousins ist in offizieller Funktion in dem Evakuierungszentrum Manavgat tätig und Garant dafür, dass das gesammelte Geld auf direktem Wege die mittellosen Erdbebenopfer erreicht. Darüber hinaus wird mit der Spende ein gemeinnütziger Verein direkt in Antakya unterstützt, der seit Jahren mit Familien in besonders schwierigen Lebenslagen arbeitet. Gerade in der aktuellen Situation ist dieser Verein auf Unterstützung angewiesen.
Die Spendenfreudigkeit der Kolleginnen und Kollegen, der Patientinnen und Patienten sowie Besucherinnen und Besucher im EvK hat die Psychoonkologin tief berührt. „Es tut gut, so viel menschliche Anteilnahme und Solidarität mit den Katastrophenopfern in der Türkei zu spüren“, sagt sie. Da es auch unter den Mitarbeitenden im EvK Menschen gibt, die betroffene Familienmitglieder im Erdbebengebiet haben, hat Sultan Lunkenheimer allen Betroffenen im Haus unterstützende Gesprächs- und Hilfeangebote gemacht.