Herne. Nach einer langen Pause konnte am Ewigkeitssonntag (20. November) wieder ein Kammerkonzert in der Petrus-Kirchengemeinde stattfinden. Zahlreiche Besucher hatten sich eingefunden, um drei Sonaten für Violine und Klavier zu lauschen, die in einem durch viele Kerzen festlichen Raum dargeboten wurden. Wie der Geiger Frank Dettke zu Beginn erläuterte, verwendete er im Konzert bei den drei Sonaten, die aus den Epochen Barock, Klassik und Romantik stammten, den jeweils passenden Geigenbogen, was sich auf Spielweise und Klang der Violine auswirkte, der von Sonate zu Sonate kräftiger wurde.
Zu Beginn erklang die viersätzige Sonate Nr. 4 in e-Moll von Johann Sebastian Bach mit einem ergreifenden Siciliano als erstem Satz, eine Sonate, bei der die Melodie in der Violine lag und die gut zum letzten Sonntag des Kirchenjahres passte.
Mit Wolfgang Amadeus Mozarts Sonate in A-Dur aus dem Jahr 1780, die nur in Skizzen überliefert ist, ging es weiter. Der Pianist des Abends, Jona Kümper, auch als Komponist bekannt und mit vielen Preisen ausgezeichnet, hat aus diesen Skizzen eine fertige Sonate entstehen lassen mit allen für Mozart typischen Merkmalen: Die Sonate ist dreisätzig, das Klavier ist das führende Instrument und glänzt mit kurzen Kadenzen, während die Violine vielfach die Melodien des Klaviers beantwortet.
Den Abschluss bildete eine Sonate in A-Dur von Johannes Brahms aus dem Jahr 1886. Es ist ein mitreißendes Werk, bei dem Violine und Klavier gleichwertig sind. Sie wurde von Frank Dettke (Violine) und Jona Kümper (Klavier) ungeheuer mitreißend, technisch brillant und leidenschaftlich interpretiert.