WANNE-EICKEL – Am 18. März hat der Posaunenchor der Stephanus-Kirchengemeinde Herne Holsterhausen unter der Leitung von Elmar Witt zu seinem diesjährigen Konzert mit dem Titel „Brass and Voices“ in die festlich beleuchtete Stephanuskirche eingeladen. Das Publikum erwartete nicht nur ein breitgefächertes Liederrepertoire der Bläser, sondern auch das Zusammenspiel des Posaunenchores mit dem Organisten Dr. Siegbert Gatawis und mehrere Darbietungen eines Projektchores unter der Leitung von Kreiskantor Wolfgang Flunkert.
Begonnen hat das Konzert mit dem im Original für die Orgel komponierten „Festive Trumpet Tune“ des amerikanischen Komponisten David German. Im Anschluss daran wurden die Besucher durch die Einladung zum gemeinsamen Gesang des Chorals „Auf meinen lieben Gott“ in das Konzert mit eingebunden. Es folgten Stücke von den Komponisten Louis Lefébury-Wely, Giovanni Gabrieli und Antonio Vivaldi, bevor der erste Höhepunkt des Abends im Zusammenspiel von Posaunenchor und Orgel präsentiert wurde: der „Imperial March“ des britischen Komponisten Edward Elgar. Chorleiter Elmar Witt, der auch Leiter der Herner Symphoniker ist, hat das Stück speziell für die Aufführung arrangiert und die Bläserstimmen effektvoll an das bereits bestehende Orgelarrangement angepasst.
Der Projektchor des Kirchenkreises, ein Ensemble chorerfahrener Sängerinnen und Sänger aus verschiedenen Gemeinden, bereicherte das Programm unter der sicheren Leitung von Wolfgang Flunkert mit seinem sehr homogenen Chorklang zunächst durch die beiden eindrucksvoll dargebotenen Stücke „Ubi caritas“ von Maurice Duruflé und „Domine ad adjuvandum me“ von Gottfried August Homilius, und wechselte dann ins Englische mit der Vertonung des aaronitischen Segens aus 4. Mose 6, 24 - 26 „The Lord bless you and keep you“ des zeitgenössischen Komponisten John Rutter.
Das Stück „Intrade“ von Ralf Größler, das zunächst im Fanfarenstil komponiert ist, ehe die Bässe zum Swingstil überleiten, läutete den unterhaltsameren Teil des Abends ein, der neben dem „Jubilus“ von Matthias Nagel, dem Beauftragten für Popularmusik in der westfälischen Landeskirche, auch einen der bekanntesten Rock´n´Roll-Songs der Beatles – „Lady Madonna“ – beinhaltete. Die 30 Bläserinnen und Bläser – rhythmisch äußerst versiert – überzeugten auch hier durch stilsichere Interpretation und mit beeindruckender klanglicher Flexibilität.
Neben den vielen Highlights des Abends gab es auch großen Beifall für zwei Jungbläser (Trompete und Tenorhorn), die für das Lied „Komm, Herr, segne uns“ vom Posaunenchor auf die Bühne gebeten wurden, um es gemeinsam mit ihm zu spielen. Dieter Berndt, ehemaliger Kirchmeister der Stephanus-Gemeinde und Moderator des Konzerts, schloss den Abend mit herzlichen Danksagungen, Schlussgebet und Segen, bevor der Posaunenchor das letzte offizielle Stück des Abends spielte, die „Queens Park Melody“ vom niederländischen Komponisten Jacon de Haan, der die Melodie des Stücks bereits während seines Studiums schrieb.
Nach begeistertem Applaus der Konzertbesucher gaben die Bläser noch zwei Zugaben: das imposante Stück „Highland Cathedral“ – das vielstimmigste Werk des gesamten Abends (14 Bläser und zwei Schlagzeugstimmen), arrangiert vom Holsterhauser Trompeter Lucas Boiar – sowie „A little Prayer“ aus der Feder der gehörlosen schottischen Komponistin und Schlagzeugerin Evelyn Glennie. TR