Bürgermeister hielt Bütten-Predigt

HERNE – An Weiberfasnacht haben Herner Jecken in der Kreuzkirche einen karnevalistischen Gottesdienst gefeiert. Bereits zum vierten Mal fand dieser Gottesdienst vor dem Rathaussturm statt. „Wir können da mittlerweile von einer jecken Tradition sprechen“, sagte Pfarrerin Katja Lueg, die für den liturgischen Ablauf Verantwortung trug.

Die Predigt unter dem Titel „Riskier was, Mensch!“ hielt Bürgermeister Erich Leichner – natürlich in Form einer Büttenrede. Im Mittelpunkt stand die Geschichte vom sinkenden Petrus. „Und heut: Teil Eins, der Bibeltext. Da werde ich in Stand gesetzt, ganz neue Wege einzuschlagen, den Gang auf‘s Wasser will ich wagen! Voll Zuversicht – ohne Verdruss, stell ich mir vor, ich wär Petrus“, begann Leichner, um danach seine Fähigkeiten, über das Wasser zu laufen, in Frage zu stellen. „Was sagst du Herr? – Ich hab‘s falsch begriffen? Das Wellenwandern von den Schiffen vom Boot bis da wo Jesus steht so völlig ohne Schwimmgerät, ist gar nicht unsres Textes Sinn? Es steckt da ganz was Andres drin?“ Mit dieser Erkenntnis lud Leichner die Karnevalisten ein, ein Leben in Gottvertrauen zu wagen. „Die Story von dem Wassergehn, die ist nicht wörtlich zu verstehn. Denn Petrus‘ wahrer Wassergang, der dauerte ein Leben lang.“ Und auf diesem seinem Lebensweg habe sich Jesu Jünger – nachdem er seinen Herrn zunächst noch verleugnet hatte – im Vertrauen auf Gott vieles getraut, um das Wort Gottes in die Welt zu tragen. „Drum auf ihr Narren traut euch was! Das Christsein macht auch großen Spaß! Befolgt die Worte und seit schlau, lächelnd füg ich hinzu ‚Helau‘“, lud der Bürgermeister die Narren zu einem aktiven Christenleben ein.

Neben Gemeindegliedern waren rund 80 Mitglieder der 1. Herner Karnevalsgesellschaft mit ihrem Prinzenpaar Martina I. (Heinke) und Hilmar I. (Born) in die Kreuzkirche gekommen. Letzterer intonierte einige Karnevalslieder höchstselbst auf der Orgel. SI