Cembalo-Spezialist präsentiert Händel und seine Zeit

HERNE – Auf dem Nachbau eines historischen Instrumentes aus dem Jahr 1624 hat der Berliner Kirchenmusiker Reinhard Glende am Sonntag Rogate Werke von Georg Friedrich Händel und einigen Zeitgenossen aufgeführt. In der Dreifaltigkeitskirche am Regenkamp brachte er auf einem Cembalo, das im Original im Unter-Linden-Museum in Colmar zu sehen ist, auch Werke der Komponisten Friedrich Wilhelm Zachow, einem der Lehrer Händels, und dem Weißenfelser Hofkapellmeister Johann Philipp Krieger zu Gehör, die Händel  in seiner Entwicklung beeinflusst haben.Auch Georg Philipp Telemann ist Händel in seinem Geburtsort Halle an der Saale begegnet. Aus Händels Hamburger Zeit spielte Glende eine Fuge zum Choral „Werde munter mein Gemüte“ von Johann Mattheson und von Christoph Graupner die „Chaconne und Gavotte E-Dur“.

In der Zeit von 1706 bis 1710 hielt sich Händel in Italien auf und traf dort Alessandro (Vater) und Domenico (Sohn) Scarlatti, die viele Kantaten geschrieben haben. Von ihnen hörten die etwa 40 Zuhörerinnen und Zuhörer im Kirchenraum die „Toccata a-Moll“ und die „Sonata „fis-Moll“. Schließlich erklang die Bass-Weise „Ground in e“ des Engländers Henry Purcell, der ebenso wie Händel in Londons Westminster Abbey sein Ehrengrab fand. Leider sind Johann Sebastian Bach, dessen „Suite E-Dur“ Glende darbot, und Händel sich nie begegnet, obwohl sie beide im Jahr 1685 geboren wurden.

Händel selbst kam mit seinen Stücken am Anfang, in der Mitte und zum Abschluss des Konzertes zu Gehör, nämlich mit der „Suite d-Moll“, der „Aria con Variazioni und Menuett“ und schließlich mit dem „Duett G-Dur“. HB