HERNE – „Um Himmels Willen, was ist passiert? Mein Gott, wie siehst du denn aus! Bist du im Krankenhaus behandelt worden?“ Die Fragen der Eltern überschlugen sich, als sie ihre Kinder am 24. Januar aus dem Familienzentrum Dreifaltigkeit der Petrus-Kirchengemeinde abgeholt haben. Einige Kinder sahen tatsächlich zum Fürchten aus, trugen sie doch einen Kopfverband, oder das Bein war verbunden – mindestens aber prangte ein großes Pflaster auf einem Körperteil.
Doch alles war so gewollt, es gab keine Unfallserie in der Einrichtung. Schon zum wiederholten Male führte Dr. Gesche Krause hier einen Erste-Hilfe-Kurs für Kinder durch. Angefangen vom Anlegen eines Pflasters, über das Anlegen eines Verbandes bis hin zur stabilen Seitenlage und dem Absetzen eines Notrufes war alles dabei.
Aber wie kann man sich die Notfallnummer merken? „Schaut auf Eure Hände“, sagte Krause. „Ein Daumen rechts – 1, ein Daumen links – 1 macht zwei Daumen – 2!“ Aber was sagt man, wenn man die 112 gewählt hat! „Wie heiße ich, wo wohne ich, was ist passiert – das sind die Informationen, die der Rettungsdienst braucht“, sagte die Ärztin.
Auch wenn Kinder und Erzieherinnen hoffen, dass es nie zum Ernstfall kommt, wurde auch die stabile Seitenlage geübt. Die Erzieherin wurde gerüttelt, der Arm gestreckt, das Bein angewinkelt und schon konnte sie auf die Seite gedreht werden. Zum Abschluss gab es noch eine Box mit Plaster und Verbänden, eine Informationsbroschüre sowie eine Urkunde. „Finanziert wurde diese wirklich tolle und wichtige Übung vom Deutschen Roten Kreuz“, freute sich Einrichtungsleiterin Livia Leichner. „Dafür sagen wir herzlich Danke!“
Aber die Krönung waren die strahlenden Augen der Kinder, als sie auf die ängstlichen Fragen der Eltern antworten konnten „Nein, nichts passiert, wir haben nur geübt!“ LL