„Erst die Bindung, dann die Bildung“

HERNE – Jedes Jahr aufs Neue ist die Eingewöhnung der neuen Kinder in den Kitas des Kirchenkreises Herne eine spannende Zeit. Selbst wenn alles gut vorbereitet ist und die Eltern vorab über den Ablauf der Eingewöhnung informiert worden sind, gibt es immer wieder kleine und große Überraschungen. „Während der Eingewöhnungszeit vollbringen Kinder und Eltern eine enorme Leistung“, sagt Sabine Schwesig, Kindergartenfachberaterin im Kirchenkreis Herne. „Die Kinder lernen, sich an die neue Umgebung anzupassen und die Eltern, sich ein Stück weit von ihren Kindern zu lösen.“ Die Eltern sollen ihrem Kind mit ihrer Anwesenheit ermöglichen, den Kontakt zur neuen Bezugsperson aufzunehmen. So bekommt das Kind Zeit und Gelegenheit, eine Beziehung zu den zunächst fremden Erwachsenen und Kindern aufzubauen. „Lernen und Bildung gelingen nur, wenn Kinder sich sicher fühlen, mindestens eine Erzieherin als neue Bezugsperson akzeptieren und Bindung aufgebaut haben“, so Schwesig.

Alle Kitas der Kindergartengemeinschaft haben sich fortgebildet und intensiv mit dem Thema Sanfte Eingewöhnung beschäftigt. Die Begleitung erfolgte durch das Krüger & Thiel Institut für Entwicklung und Kommunikation aus Wuppertal. In Inhouse-Veranstaltungen haben die einzelnen Teams die Situation der Eingewöhnung aus der Sicht des Kindes betrachtet und erarbeiten, wie Sie als Erzieherinnen und Erzieher die Brücke zwischen Kind und Eltern so bauen können, dass Eltern sich in ihr Kind einfühlen und ihm so den Übergang in die Kita erleichtern können. Weitere Inhalte der Fortbildung waren die Bedeutung der sanften Eingewöhnung unter dem Bindungsaspekt, dazu wurden konkrete Möglichkeiten erarbeitet, orientiert am Bedarf des Kindes, mit dem Ziel, eine gelingende Eingewöhnung für alle Beteiligten zu ermöglichen. SSchw