WANNE-EICKEL – Das Eine Welt Zentrum des Kirchenkreises Herne hat seinen traditionelle Jahresauftakt in diesem Jahr in der Schwarzkaue der Künstlerzeche Unser Fritz gefeiert. Der thematische Schwerpunkt lag in diesem Jahr, angesichts der anstehenden Wahlen am 26. Mai zum Europäischen Parlament, auf Europa. EWZ-Geschäftsführer Pfarrer Martin Domke und sein Team konnten viele Gäste aus Kirche, Politik und Gesellschaft begrüßen. In ihrem Grußwort würdigte Katrin Lasser, stellvertretende Bürgermeisterin aus Castrop-Rauxel, die gute Zusammenarbeit mit dem Eine Welt Zentrum. Auch der Herner Bürgermeister Erich Leichner betonte die Bedeutung der für die Kommune z.B. in den Bereichen der Flüchtlingsarbeit oder des Fairen Handels. Daneben hob er das Projekt der Weltbaustellen für Herne hervor.
Anschließend trug der Europa-Experte des Amts für Mission, Ökumene und Weltverantwortung (MÖWe) der westfälischen Landeskirche Thomas Krieger seine Analyse zur gegenwärtigen Situation in Europa vor. Zur Wahl sind rund 400 Millionen Europäerinnen und Europäer in 28 Staaten aufgerufen. Krieger betonte, dass die Zusammenarbeit der Staaten in der Europäischen Union für eine 70-jährige Zeit des Friedens gesorgt hat. Zu den weiteren Stärken zählte er u.a. die Achtung der Menschenrechte, die Reisefreiheit, Demokratie und soziale Marktwirtschaft. „Dennoch überwiegt gegenwärtig ein negatives Narrativ über die EU, das insbesondere rechtpopulistischen und nationalistischen Parteien nützt“, sagte er. Krieger brachte daher seine Hoffnung zum Ausdruck, dass insbesondere junge Menschen zur Wahl gehen und für ein offenes und demokratisches Europa votieren. Bevor Superintendent Reiner Rimkus den offiziellen Teil mit einem Segensgebet abschloss, dankte er Pfarrer Domke und den Mitarbeitenden des Eine Welt Zentrums, dass sie sich mit ihrem Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden hier und in der Welt einsetzen.
Den kulturellen Teil des Abends im Anschluss gestaltete das Ensemble Meïkhâneh aus Frankreich mit einem Konzert in der Maschinenhalle der Künstlerzeche. Meïkhânehs Stücke werden von Phantasie, Improvisation und traditionellen Musiken aus Europa, der Mongolei und dem Iran gespeist. Der mongolische Obertongesang verleiht Ihrer Musik eine spirituelle Tiefe ebenso wie der Fado-Gesang von Sängerin Maria Laurent. Das zahlreiche Publikum hörte Klänge, die an die Steppen in Asien und Andalusien erinnerten. Treibende Rhythmen des Perkussionisten Milad Pasta atmen uralte persische Traditionen. Meikhâneh verknüpften all diese Elemente zu einer Musik ohne Grenzen zu einer Folklore Imaginaire, die die Seele streichelt. Das Publikum dankte es mit großem Beifall. MH