Am 13. Dezember hat die Kreissynode des Kirchenkreises Herne online getagt. Los ging es nach der offiziellen Eröffnung durch Superintendentin Claudia Reifenberger mit einer Andacht von Pfarrer Horst Hermann Bastert. Danach begrüßte sie als Gäste Superintendent Heiner Montanus aus dem Nachbarkirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid sowie aus der Landeskirche die Ortsdezernenten Dr. Jan-Dirk Döhling und Henning Juhl. Landeskirchenrat Dr. Döhling verabschiedete sich in seinem Grußwort als Ortsdezernent; er ist zukünftig zuständig für den Kirchenkreis Siegen/ Wittgenstein. Der Herner Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda hatte sein Grußwort als Videobotschaft geschickt. Gerade in der derzeitigen Krisensituation gehe es darum, den Menschen mit ihren Sorgen ein soziales Gefüge zu geben, in dem sie aufgefangen werden. Dudda dankte ausdrücklich dafür, dass die Evangelische Kirche hier eine wichtige Rolle übernehme.
Beratungen über den Haushalt 2023
Dann kam es mit den Beratungen und Beschlussfassungen über den Haushalt 2023 zum Schwerpunktthema der Tagung. In diesem Zusammenhang informierte der stellvertretende Verwaltungsleiter Marcus Horst die Synode zunächst über die Aufarbeitung der Vermögensdifferenz, die in den Jahren 2011 bis 2019 aufgrund von einer fehlerhaften Vermögensbuchführung aufgelaufen ist. Durch diverse Umverteilungen und Auflösung verschiedener Rücklagenbereiche konnte das Defizit ausgeglichen werden. Damit kann der Evangelische Kirchenkreis Herne nun eine ausgeglichene Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 2020 vorlegen.
Die Verhandlungen über die Zusammenführung der Verwaltung des Kirchenkreises Herne mit der des Kirchenkreises Gelsenkirchen und Wattenscheid habe für die Zeit der Aufarbeitung der Vermögensdifferenz allerdings ausgesetzt werden müssen. „Die Arbeit an diesem Vorhaben wird aber nun wieder aufgenommen“, so Horst. Hier gehe es unter anderem um die Frage, wo eine vereinigte Verwaltung ihren Sitz gaben könnte. Zurzeit werde geprüft, ob die Räumlichkeiten im Herner Kreiskirchenamt an der Overwegstraße 31 dafür geeignet sind – unter der Voraussetzung, dass Superintendentur und Fachbereiche (Eine Welt Zentrum, Schuldnerberatung, Kindergartengemeinschaft, Schulreferat, Öffentlichkeitsreferat) an andere Orte verlegt werden. Auf einer gemeinsamen Synodalversammlung beider Kirchenkreise am 28. März wird es dazu neue Informationen geben.
Im Rahmen der Haushaltsberatungen hat Pfarrer Günter Mattner, der Vorsitzende des Synodalen Finanzausschusses, die Gewinn- und Verlustrechnungen vorgestellt. Die Landeskirche erwarte für das Jahr 2023 Kirchensteuereinnahmen in Höhe von etwa 520 Millionen Euro und damit etwas mehr als 2021 (510 Millionen Euro), teilte Mattner der Synode mit. Dem Kirchenkreis Herne würden daraus Kirchensteuermittel in Höhe knapp 9 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Dieses Geld wird aufgeteilt auf die sechs Kirchengemeinden für die Gemeindearbeit (35 Euro pro Gemeindeglied) sowie die Fachbereiche (Kindergartengemeinschaft, Eine Welt Zentrum, Kreiskirchliche Verwaltung, Schulreferat, Mediothek, Kinder- und Jugendreferat, Kirchenmusik, Fachberatung für Kindergärten und Öffentlichkeitsreferat).
Neu ist der Posten „Klimaneutralität“: Von den oben genannten knapp 9 Millionen Euro Kirchensteuermittel muss der Kirchenkreis mindestens vier Prozent (gut 350000 Euro) für Klimaschutzprojekte vorhalten. Dazu gehören Personal- wie Sachkosten, etwa bei Renovierungsarbeiten an Gebäuden wie Thermoverglasung, Dachbegrünung, Photovoltaikanlagen etc. Ziel ist, dass der Evangelische Kirchenkreis Herne spätestens 2040 klimaneutral ist. AR