Herne. Wenn auf dem berühmten Wandgemälde „Das letzte Abendmahl“ Leonardo da Vinci 1497 im Speisesaal des Benediktinerklosters Santa Maria delle Grazia am Tisch der Mahlzeitteilnehmenden ein Stuhl unbesetzt dargestellt wird, habe das seinen Grund. So mutmaßte es Pfarrerin Katja Lueg im Laut-und-Leise-Gottesdienst für Hörende und Gehörlose am Sonntag Jubilate in der Kreuzkirche. Sie nutzte das Gemälde, um das Erlebnis der Emmausjünger zu illustrieren, die ihren Herrn erkannten, als er mit ihnen das Abendmahl feierte.
Die Einladung, im Abendmahl die Nähe Jesu zu erleben, gelte auch uns. „Wir können uns mit all unseren Macken und Verfehlungen dazusetzen“, sagte sie. Sie forderte Gläubige auf, auch heutzutage im übertragenen Sinne auf solch einem freien Stuhl in der Nachbarschaft des Gottessohnes Platz zu nehmen und ihm Nöte, Sorgen und Dank mit Aussicht auf Erhörung vorzutragen. Auf das Thema des Sonntags („Freuet Euch“) waren Lieder und Lesung abgestellt, wobei Martin Ruhmann alle Texte in Gebärdensprache übersetzte. SI