Herne. Mit rund 80 ehemaligen und aktiven Zeitschenkerinnen und Zeitschenkern hat der Ambulante Hospizdienst Herne am 13. Mai sein 25-jähriges Bestehen mit Currywurst, Pommes und Salatbar gefeiert. Auf dem Gelände der Geschäftsstelle an der Bahnhofstraße herrschte bei strahlendem Sonnenschein beste Feierlaune.
Rund 400 Frauen und Männer haben in den vergangenen 25 Jahren am Einführungskurs „Ambulante Sterbebegleitung“ des Hospizdienstes teilgenommen, mehr als ein Drittel von ihnen war anschließend bereit, sich im Ehrenamt weiter zu engagieren. Im Sommer 2022 zählt die „Zeitschenker-Familie“ rund 60 Ehrenamtliche, die bereit sind, die Begleitung Schwerstkranker in Herne und Wanne-Eickel zu übernehmen.
Was eine solche Begleitung mit sich bringt, kann niemand vorhersagen. Einige Begleitungen dauern Jahre, andere enden bereits nach wenigen Stunden. Nicht nur die Patienten, auch ihre Angehörigen werden dabei im Blick behalten. Bei dieser herausfordernden Tätigkeit werden die Zeitschenker durch die hauptamtlichen Koordinatorinnen ständig individuell gestärkt und gestützt. Damit sie ihre Aufgaben bestmöglich meistern können, nehmen sie an Gruppentreffen, Fortbildungen und Supervisionen teil. In Grußworten dankten deshalb Pfarrer Frank Obenlüneschloß und Pfarrer Walter Tschirch, der amtierende und der ehemalige Fördervereinsvorsitzende, den Haupt- und Ehrenamtlichen für ihre Bereitschaft, Menschen am Ende ihrer Lebens Zeit zu schenken, für ihre Lust am Lernen, für ihr Mitgefühl, ihre Sorgfalt und ihre Kreativität. „Ihr seid einfach ein toller Dienst!“
Im Zeichen des Lebensbaumes gab es an diesem schönen Abend überall etwas zu tun oder zu schauen: Nach Lust und Laune konnten sich die Zeitschenker in einem Videostudio interviewen lassen. Ein Garagenkino zeigte Schnappschüsse aus den Anfangstagen des Dienstes. Eine Pinnwand und das Gästebuch luden ein, gute Wünsche und Gedanken zu hinterlassen. Auf hochoffizielle Programmpunkte hatten die Koordinatorinnen Karin Leutbecher, Karola Rehrmann und Anja Schröder bewusst verzichtet. Sie setzten stattdessen auf Wiedersehensfreude, gute Gespräche und fröhliches Miteinander nach dem Motto „Gemeinsam für ein Leben bis zuletzt“. SSch