Herne. Das Ludwig-Steil-Forum der Kreuzkirchengemeinde begrüßt seine Besucher mit einem neuen Wandschmuck. „Die Idee ist, dass das Bild jährlich wechseln soll“, sagte Pfarrerin Melanie Jansen. „Einzige Vorgabe für die Künstler ist, dass das Motiv etwas mit dem Namensgeber Ludwig Steil zu tun haben soll.“ Jamal Abdallah (66), seit fünf Jahren in Herne ansässiger Syrer mit eigenem Film-Auftragsunternehmen, wählte eine Außen- und eine Altaransicht der Kreuzkirche als Motive. Der Künstler hat in der Kreuzkirche eine Glaubensheimat gefunden, was ihn ebenso mit Ludwig Steil verbindet wie die Tatsache, dass auch er in seinem Heimatland von Verfolgung und Gewalt betroffen war. Ebenso wie Steil hat ihm sein Glaube Kraft und Zuversicht gegeben.
In der Kreuzkirche hatte Ludwig Steil 1944 in einer „Vortragsreihe für Angefochtene“ zu der Frage „Schweigt Gott im Krieg?“ referiert. Im Anschluss wurde er von der Gestapo verhaftet. Über die Steinwache in Dortmund und das Polizeigefängnis in Herne kam er schließlich ins Konzentrationslager Dachau, das er nach einer mehrwöchigen Tortur krank und entkräftet erreichte. Hier starb er am 17. Januar 1945. Die Bilder Abdallahs ersetzen ein großformatiges Gemälde von Peter Jayaratnam, das als erstes in dem 2020 fertiggestellten Gemeindehaus zu hängen kam. SI