HERNE – Auf großes Echo ist die Patientenveranstaltung zum Thema „Vorhofflimmern“, die im Rahmen der bundesweiten Herzwochen im neuen Seminarzentrum des Evangelischen Krankenhauses Herne stattfand, gestoßen. Chefarzt Dr. Ali Halboos und sein kardiologisches Oberarzt-Team hatten eingeladen, um über Ursachen, Diagnostik und Behandlung des Vorhofflimmerns zu informieren. Die Besucherinnen und Besucher zeigten nicht nur großes Interesse an den Vorträgen, sondern nutzten auch die Chance, die Experten intensiv zu den einzelnen Themen zu befragen.
Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung. Bundesweit sind über 1,8 Millionen Menschen davon betroffen. Tückisch ist, dass vor allem ältere Patienten häufig keine Beschwerden verspüren. EvK-Oberärztin Dr. Kerstin Brommont setzte sich in ihrem Vortrag mit den Ursachen von Vorhofflimmern auseinander. An erster Stelle stehe mit 70 Prozent der Bluthochdruck.
Welche Medikamente bei Vorhofflimmern eingesetzt werden, war Thema von EvK-Oberarzt Dr. Martin Simons. Hier habe es in den letzten Jahren große Fortschritte gegeben, die eine sehr differenzierte Behandlung ermöglichen. Wichtigste Voraussetzung sei allerdings, dass die auslösende Grunderkrankung, wie z.B. Bluthochdruck oder Diabetes, diagnostiziert ist und entsprechend therapiert wird.
Hilft eine Behandlung mit Rhythmusmedikamenten jedoch nicht und der Patient leidet weiter massiv unter Beschwerden wie Atemnot oder Herzrasen, sei eine Katheterablation bei Vorhofflimmern ein nächster Therapieschritt. Was bei einem solchen Eingriff geschieht, beschrieb EvK-Oberärztin Dr. Michaela Preuß in ihrem Vortrag.
Den Schlussakkord setzte Chefarzt Dr. Ali Halboos. Mit dem „Vorhofohrverschluss“ stellte er ein Therapieverfahren vor, das eine echte Alternative für die Patienten bedeutet, für die eine blutverdünnende Medikamententherapie ungeeignet ist. Durch einen mechanischen Verschluss des Vorhofohrs wird die Gefahr gebannt, dass sich dort ein Blutgerinnsel bildet, das einen Schlaganfall auslösen könnte. AW