Herne. Lange Jahre war Dr. Stephanie Richter in der Anästhesiologie tätig. Nun hat sie sich einen persönlichen Traum erfüllt: Als Stationsärztin verstärkt sie seit Januar das Team auf der Palliativstation im Evangelischen Krankenhaus Herne. „So gern ich als Anästhesistin gearbeitet habe, hat mir doch immer etwas gefehlt und das war, mehr Zeit für die einzelne Patientin oder den einzelnen Patienten zu haben“, erklärt sie offen.
Dies soll sich nun ändern. Auf der Palliativstation gilt es, den Kranken besonders viel Zuwendung und Zeit zu geben. Das Gespräch spielt eine wichtige Rolle, die persönliche Beziehung, die man während eines stationären Aufenthalts auf menschlicher Ebene sowohl zu den Patienten als auch zu den Angehörigen aufbaut. Dies ist wichtiger Bestandteil des palliativmedizinischen Konzepts.
Ein weiterer Faktor, der die neue Palliativstationsärztin begeistert, ist das multidisziplinäre Team, von dem sie nun ein Teil ist. „Ich finde es spannend, so eng im Austausch mit so vielen Berufsgruppen und auch mit Ehrenamtlichen zu sein, und zu sehen, wie sehr jeder seinen Anteil zu einer möglichst optimalen Versorgung unserer Patientinnen und Patienten beiträgt“, schwärmt sie.
Das Einzige, was sie bedauert, ist, dass in der Öffentlichkeit noch so viele Menschen ein falsches Bild von einer Palliativstation haben. „Die meisten verwechseln uns mit einem Hospiz. Dabei ist es unser Ziel, dass unsere Patienten nach einer entsprechenden Therapie auf unserer Station wieder in ihr häusliches Umfeld zurückkehren können“, betont sie. AD