Wanne-Eickel. Nach knapp 37 Jahren als Gemeindepfarrer in Wanne-Eickel wird Günter Mattner Anfang des nächsten Monats von Superintendentin Claudia Reifenberger entpflichtet und von der Kirchengemeinde Wanne-Eickel in den Ruhestand verabschiedet. Der Abschiedsgottesdienst beginnt am Sonntag, 5. März, um 15 Uhr in der Lutherkirche an der Unser-Fritz-Straße 26 in Wanne-Eickel.
Geboren am 31. März 1957 und aufgewachsen in Castrop-Rauxel hat Günter Mattner im so genannten „Club 72“ des CVJM Castrop-Rauxel erste Erfahrungen in der kirchlichen Jugendarbeit gemacht, besonders hat es ihm aber seinerzeit die Jugendarbeit in der Kirchengemeinde Holsterhausen angetan. Im Alter von 16 Jahren ist er mit dem Holsterhauser Pfarrer Bernd Schlottoff als Mitarbeiter auf eine Jugendfreizeit nach Irland gefahren, wo sich sein Aufenthalt nach Blinddarmdurchbruch und Notoperation unfreiwillig verlängerte. „Es war nicht klar, ob ich das überleben würde“, so Mattner. „Bernd Schlottoff und der damalige irische Pfarrer David Woodworth aus Bandon haben seinerzeit an meinem Bett gesessen und für mich gebetet. Das hat mich sehr beeindruckt und werde ich nie vergessen.“
Die Freude in der Jugendarbeit – erst in Castrop-Rauxel, dann in Holsterhausen – hat bei Günter Mattner schließlich zu der Entscheidung geführt, Theologie zu studieren und den Beruf des Gemeindepfarrers anzustreben. Nach dem Studium an der Ruhr-Universität Bochum folgte das Vikariat – die praktische Ausbildung zum Pastor – in der Kirchengemeinde Baukau bei Pfarrer Dirk Bobe. Nach dem damals so genannten Hilfsdienst in der Kirchengemeinde Gladbeck-Rentford wählte ihn das Presbyterium der Kirchengemeinde Eickel 1986 in seine erste Pfarrstelle, der er bis 2008 treu blieb. Umstrukturierungen in Eickel erforderten einen Stellenwechsel: Mattner wechselte zusammen mit Pfarrer Peter Jendral (+) in die Kirchengemeinde Crange-Wanne. Im Bezirk Crange blieb der 65-Jährige auch nach der Vereinigung der Wanne-Eickeler Kirchengemeinden.
Schwerpunkt von Günter Mattners pfarramtlichen Tätigkeit in Crange war zu Beginn die Jugendarbeit. Aber auch Kinder und ihre Familien sprach er gerne an. Hier half ihm seine Liebe zur Musik – der Seelsorger spielt leidenschaftlich Klavier und hat ein Händchen für die Chorarbeit mit Kindern.
„Über die Musik habe ich immer den Glauben ins Gespräch gebracht“, so Mattner. Auch im Ruhestand möchte er sich damit weiterhin engagieren; die Gemeinde kann sich also auch in der Zukunft an Kindermusicals und dem Chörchen erfreuen. Für diese Arbeit steht ein sehr engagiertes Team zur Verfügung. Eine wichtige Aufgabe sah Günter Mattner auch in der Begleitung von Seniorinnen und Senioren sowie Trauernden. „Menschen zu stärken und auf den Weg mit Jesus Christus einzuladen, darin habe ich stets meine wichtigste Aufgabe gesehen“, so der scheidende Gemeindepfarrer zusammenfassend.
Im Ruhestand zieht Günter Mattner mit seiner Frau Margret, die ihn von Anfang an bei seiner Gemeindearbeit unterstützt hat, und mit der er zwei erwachsene Töchter hat, in das Elternhaus seiner Frau nach Castrop-Rauxel. Er freut sich darauf, Reisen durch Deutschland zu unternehmen, noch mehr Zeit für seine Musik zu haben und wieder mit dem Badminton-Sport zu beginnen. AR