Herne Die Stühle waren umgedreht worden, sodass die zahlreichen Zuhörer die Orgel gut im Blick hatten und sehen konnten, wie sich die drei OrganistInnen der Petrus-Kirchengemeinde auf der Orgelbank abwechselten und einander beim Blättern oder bei der Registrierung halfen. Denn mit diesem Konzert am 3. Advent in der Christuskirche an der Wiescherstraße sollte einer größeren Hörerschaft auch der veränderte Klang der 2022 renovierten Orgel vorgestellt werden, die eine Erweiterung um drei Register (zwei Aliquoten und Trompete) erfahren hatte.
Das einstündige Programm war stilistisch sehr abwechslungsreich gestaltet: So waren die alten Adventschoräle wie „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ oder „Nun komm der Heiden Heiland“ nicht nur als Barockchoralvorspiele (J. G. Walther u.a.), sondern auch in einer modernen Version des 20. Jh. zu hören. „Gottes Sohn ist kommen“ wurde in einer getragenen Fassung von Johann Christian Rinck aus der Romantik vorgetragen, und die bekannten Adventslieder „Macht hoch die Tür“ und „Tochter Zion“ erklangen in einer Bearbeitung des zeitgenössischen Komponisten Matthias Nagel.
Mit drei Adventsliedern („Wir sagen euch an“; „Tragt in die Welt“ und „Tochter Zion“) wurden auch die Zuhörer zwischendurch zu Mitwirkenden und in das musikalische Lob mit hineingenommen. Nur zum Eingang und zum Ausgang des Konzertes gab es etwas nicht Adventliches: Eine eigene Improvisation des jungen Thomas Kruse zu Beginn und Glenn Millers „Moonlight Serenade“ als Abschluss. Das sehr konzentriert zuhörende Publikum war vom Vortrag der OrganistInnen Kerstin Heppener, Thomas Kruse und Brigitte Wilms sichtlich ergriffen und dankte den Musikern mit begeistertem Beifall. AW