HERNE – Das war manchen Besuchern des Frühstückskreises der Börniger Emmaus-Kirchengemeinde noch nicht bekannt – dass sich der Weiße Ring neben gerichtlichen Geldbußen feste Anteile an verhängten Geldstrafen wünscht. Ansonsten sucht der Weiße Ring weitere Ehrenamtliche, die gründlich geschult werden, Spender, Mitglieder (für 2,50 Euro Monatsbeitrag) und Erblasser.
Lothar Schulz (Bild), Öffentlichkeitsarbeiter der Hilfsorganisation für Opfer von Kriminalität und Gewalt und zur Verhütung von Straftaten, berichtete am 5. Februar aus der Arbeit der neun ehrenamtlichen Herner Ehrenamtlichen des Rings. Sie hätten sich im vergangenen Jahr mit 27 Fällen von (meist häuslicher) Gewalt gegen 27 Frauen, neun Fällen von Stalking, neun von Raub, zehn von Taschendiebstählen, sechs von Einbrüchen und zwölf von Körperverletzungen zu befassen gehabt. Sechs Mitarbeitende hätten Angehörigen von Mordopfern beigestanden, vieren von versuchten Morden, zwei von KO-Tropfen Betäubten. In einem Falle händigte eine ahnungslose Seniorin einem angeblichen Kriminalbeamten 15000 Euro von ihren Ersparnissen aus.
Der Weiße Ring unterstützt Opfer erforderlichenfalls mit 180 Euro für Anwaltsberatungen, hilft auch bei traumatischen Folgen von Straftaten. Weitere Gruppen und Vereinigungen können Schulz zu Vorträgen über die Arbeit der seit 1976 bestehenden Opferhilfsorganisation einladen. „Gewähren sie unter keinen Umständen Unbekannten Zutritt zu Ihrer Wohnung!“ Mit dieser dringenden Bitte beendete Schulz seinen Vortrag. SI