Herne. Castrop-Rauxel. Eine ganz neue Erfahrung war das Projekt „Auszubildende leiten eine Station“ nicht nur für die teilnehmenden Azubis der Zentralen Pflegefachschule der Evangelischen Krankenhausgemeinschaft Herne | Castrop-Rauxel, sondern auch für das Team der Station 4 im EvK Herne unter der Leitung von Emel Wilke. Vier Wochen lang übernahmen 18 Auszubildende die Verantwortung für die pflegerische Versorgung der chirurgischen und gynäkologischen Patienten auf der 28-Betten-Station. Doch im Hintergrund stand während der gesamten Zeit stets das examinierte Team der Ausbildungsbetreuung und der freigestellten Praxisanleitungen bereit, um einspringen zu können, falls es wider Erwarten erforderlich sein sollte.
„Es war für mich schon ein komisches Gefühl, meine Station einfach so abzugeben“, gestand Emel Wilke. „Aber ich muss sagen, dass ich alles in einem top Zustand zurückbekommen habe.“ Das war ein dickes Lob für das Auszubildenden-Team, das sich plötzlich mit den umfangreichen Herausforderungen des Pflegealltags konfrontiert sah und nun völlig eigenständig und eigenverantwortlich alles regeln musste.
Auf den Pflegenachwuchs wartete nun das komplette Versorgungsprogramm einer Station mit der Betreuung der Patienten, der Dokumentation, Apothekenbegehung, tägliche Reflexionen in Bezug auf Struktur und Organisation, Aufgabenverteilung und Koordination der einzelnen Bereiche. „Vor Beginn waren wir durchaus skeptisch, ob wir das alles so schaffen, aber wir haben unendlich viel gelernt und es sehr bald genossen, so selbständig arbeiten zu können“, lautete das Fazit der Projekt-Gruppe bei der Abschlussbesprechung.
Viel Anerkennung gab es von dem Team der Ausbildungsbetreuung und der freigestellten Praxisanleitung unter der Leitung von Juliane Böse. „Egal, welche Schwierigkeiten auf euch zugekommen sind, ihr habt standgehalten und alles gemeistert“, lobten sowohl Juliane Böse Leitung Ausbildungsbetreuung sowie Pflegedirektorin Beate Schlüter, die ein solches Projekt nun zum dritten Mal begleitet, zeigte ebenfalls deutlich, wie sie stolz auf die bestandene Bewährungsprobe des Pflegenachwuchses ist. Und sie hielt auch gleich einen ganz besonderen Vorschlag bereit: „Wenn Sie wollen, werden wir versuchen, dass nach Ihrer Ausbildung einige von Ihnen gemeinsam in einem Team auf einer Station eingesetzt werden.“ AD