Castrop-Rauxel. Im Seelsorgebereich Habinghorst der Kirchengemeinde Castrop-Rauxel-Nord stehen tiefgreifende Veränderungen bevor. Die 110 Jahre alte Petrikirche, das Gemeindehaus Christophorusheim dazu Jugendcafé, 8000 Quadratmeter Freigelände mit Veranstaltungsbühne, das der Kirche angegliederte Pfarrhaus mit Garten müssen aufgegeben werden. Kaufverhandlungen laufen. Im Gemeindebrief „Emscherkreuz“ wird auf die dieses Jahr bevorstehende Entwidmung der Petrikirche hingewiesen, obwohl noch kein genauer Termin benannt werden kann. Auch steht ein Umzugstermin für die im Christophorusheim beheimateten Gruppen noch nicht fest. Pfarrer Sven Teschner gibt zu, „dass das emotional ein schwerer Schritt ist, da wir mit der Petrikirche und dem Gemeindehaus viele schöne Gottesdienste und Feste verbinden; Erfahrungen, die uns als Gemeinde gestärkt haben.” Er betont aber: “Ich bin mir sicher, dass all dies weiterhin möglich sein wird – dann aber an einem anderen Standort unserer Gemeinde, die dann nicht nur in Habinghorst, sondern auch in Ickern und Henrichenburg über tolle räumliche Möglichkeiten verfügt, Kirche vor Ort zu sein!” Für die nächsten zehn Jahre soll der Gemeinde ein anderer Standort in Habinghorst zur Verfügung stehen.
Entwidmung und Schließung von Kirche und Christophorusheim wegen hoher laufender Kosten und rückläufiger Besucherzahlen haben bei den Gemeindegliedern Trauer hervorgerufen, zusammengefasst in einem Interview mit Presbyterin Ute Krapp, engagiert in Offener Kirche und Frauen-in-der Mitte: „Ich bin tieftraurig, der Verstand sagt aber, dass es die richtige Entscheidung war“, sagte die 64-Jährige. „Ältere Personen tun sich sehr schwer damit, ihre ‚Heimat‘ aufzugeben und sie sich schwer vorstellen, dass die Kirche, ein ‚Wahrzeichen‘ von Habinghorst, für immer geschlossen, eventuell einer anderen Nutzung zugeführt wird.“ Krapp freue sich aber auch auf einen Neuanfang und die Herausforderung, junge Menschen, unsere Zukunft, zu animieren, sich in der Gemeindearbeit einzubringen. SI
