HERNE – „Was hält eine Ehe zusammen?“ Mit dieser Frage haben Mitarbeitende, Pfarrerinnen und Pfarrer von Evangelischem Kirchenkreis Herne und Katholischem Dekanat Emschertal Besucher der Hochzeitsmesse „Wedding Time“ am 14. Januar im Herner Kulturzentrum konfrontiert. Miteinander reden, Treue und Vertrauen, befriedigende sexuelle Beziehung, Nähe und Distanz sowie gemeinsame Werte – so lauteten die fünf Antwortmöglichkeiten. Mehrere 100 Paare haben sich an der Umfrage beteiligt und mit Plastikbällen abgestimmt, sodass das Ergebnis der Umfrage deutlich sichtbar war: „Treue und Vertrauen“ war die mit Abstand am meisten gewählte Antwort. „Alles Weitere ergibt sich daraus wie von selbst“, meinte eine Besucherin.
Der Aufbau mit der kleinen Umfrage veranlasste viele Messebesucher stehenzubleiben – und bot den Kirchenvertretern einen Einstieg zu Gesprächen, in denen es um Themen rund um die kirchliche Trauung ging. Fragen nach der Auswahl der Kirche, Gemeindezugehörigkeit oder nach der Möglichkeit, „ökumenisch“ zu heiraten, wurden ebenso gestellt wie die nach dem Sinn einer kirchlichen Trauung. Einer jungen Frau war der Segen für den gemeinsamen Lebensweg so wichtig, dass sie ihren Verlobten überzeugt hatte, sich vor der Trauung taufen zu lassen. Auch in diesem Fall konnte einer der anwesenden Pfarrer Auskunft über den Sinn und die Möglichkeit der Erwachsenentaufe geben.
Die heiratswilligen Paare zeigten sich offen für Gespräche mit den Kirchenvertretern, in denen es bei weitem nicht nur um Organisatorisches ging – und widerlegten die Mär, dass es den Hochzeitspaaren bei der kirchlichen Trauung nur um Folklore gehe. „Wir finden es toll, dass die Kirche sich hier zeigt und sich für uns interessiert“, meinte ein junger Mann, der nun auch mit seiner Partnerin über eine kirchliche Trauung nachdenkt. Zum Schluss bekamen alle Paare, die sich für das kirchliche Angebot interessiert gezeigt hatten, ein gemeinsames Foto sowie ein Segenskärtchen. „Insgesamt war unsere Teilnahme an der Hochzeitsmesse ein voller Erfolg“, sagte Tanja Rahe, Mitarbeiterin im Öffentlichkeitsreferat des Kirchenkreises Herne. „Wir sind mit sehr vielen Menschen ins Gespräch gekommen, für die es seit langer Zeit der erste Kontakt mit der Kirche war.“ AR