Castrop-Rauxel. Wie man sich selbst wahrnimmt, ist für viele Menschen gar kein Thema. Doch wer psychisch krank ist, dem fehlt häufig diese selbstverständliche Beziehung zu der eigenen Person. Besonders ausgeprägt ist dies bei Menschen, die an Schizophrenie erkrankt sind. „Das fragile Selbst“ lautete der Titel des 19. Castrop-Rauxeler Gesprächspsychotherapiesymposiums, zu dem sich Expert*innen aus der ganzen Region im Evangelischen Krankenhaus an der Grutholzallee trafen. Das Selbstwerterleben beeinflusst Gefühle, Gedanken und Verhalten eines Menschen. Doch bei vielen schweren psychischen Erkrankungen weist „die Person in ihrem Inneren“ eine Brüchigkeit auf, die es den Betroffenen schwer macht, andere präzise wahrzunehmen, Emotionen zu regulieren oder Impulse zu steuern. Das hat auch Einflüsse auf die Fähigkeit der Selbstreflexion.
Diese Form der Störung stellt auch Therapeut*innen vor eine besondere Herausforderung, wenn es darum geht, zu Menschen mit einer gestörten Selbstwahrnehmung den richtigen Zugang zu finden. Das Symposium bot den Teilnehmenden anhand von Vorträgen und Fallbeispielen wichtige Anregungen für die Praxis und Anlass für lebhafte Diskussionen.
Die Leitung der Veranstaltung lag bei Chefarzt Prof. Dr. Udo Bonnet und Oberärztin Dr. Annette Jessinghaus, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am EvK Castrop-Rauxel. AW