Wanne- Eickel. Gebell aus zwölf Hundekehlen in Heimzwingern, Gerangel angeleinter Vierbeiner vom Dackel bis zum Hirtenhund, Sturzflüge freilebender Tauben, Wespen auf dem Altarschmuck aus Äpfeln. Am Tag der Deutschen Einheit fand der wohl ungewöhnlichste Gottesdienst im Kirchenkreis in dieser Kulisse zur Mittagszeit im Röhlinghauser Tierheim Hofstraße des Tierschutzvereins Herne-Wanne statt.
An die 50 Frauen und Männer hatten sich zu einem Tiersegnungsgottesdienst mit ihren vierbeinigen Lieblingen im Freien eingefunden. Pfarrerin Dr. Zuzanna Hanussek, ihr katholischer Amtsbruder Theodor Surray (beide Röhlinghausen) und Prädikantin Petra Kern (Gast aus Dortmund) ergänzten einander in der Gottesdienstgestaltung. Pfarrer Surray stellte den jährlichen Tod von zwölf Milliarden Tieren als Nahrungs- Pelzlieferanten und Versuchstieren für Pharmazwecke fest, begrüßte einen Geländezuwachs für freilebende Tiere durch Fortfall der Todesstreifen an der Grenze zur ehemaligen DDR. Das Heilshandeln Gottes beziehe Tiere ausdrücklich mit ein. Prädikantin Kern klagte Menschen aus Sicht von Tieren an, Pfarrerin Dr. Hanussek sah in Tieren ebenso Gottes Kinder wie Menschen - mit dem Auftrag, die Kreatur zu schützen. Nach dem Gottesdienst bot der Tierschutzverein den Besuchern eine Stärkung, später eine Wanderung mit Hunden an. SI