„Wer nicht klagt um die Toten der Kriege…“

Herne. Am Volkstrauertag gab es auf dem Wiescherfriedhof eine Gedenkveranstaltung. Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda legte für die Stadt Herne einen Kranz nieder, Superintendentin hielt eine Ansprache. „Unsere Reden ändern nichts“, stellte sie zu Beginn fest. „Wir müssen uns ändern, damit unser Reden wieder gehört wird.“ Die Bilderflut in der Kriegsberichterstattung sprach sie an als eine, die Krieg nie selbst erleben musste. Ein Bild habe es ihr besonders angetan: Es zeigt eine Schneiderpuppe, die ein Brautkleid trägt. „Eigentlich sollte hier gelebt werden, sagt das Kleid“ so Reifenberger. Und so symbolisiere dieses Bild auch das Versprechen, dass Leben und Liebe dem Tod und der Zerstörung entgegenstehen. „Das Kleid sagt: Das Versprechen Gottes gilt weiter“, betonte die Superintendentin und zitierte den Propheten Hosea: „Ich will mich mit dir verloben für alle Ewigkeit, ich will mich mit dir verloben in Gerechtigkeit und Recht, in Gnade und Barmherzigkeit. Ja, in Treue will ich mich mit dir verloben, und du wirst den HERRN erkennen.“ Es sei wichtig, dass wir am Volkstrauertag öffentlich trauern, denn „wer nicht klagt um die Toten der Kriege, wird neue Kriege erleben“, so Reifenberger. AR