Wanne-Eickel. Im ersten Corona-Jahr 2020 und auch im letzten Jahr konnte im Zeppelin-Zentrum keine Weihnachtsfeier stattfinden. Stattdessen feierten Arbeitslosenzentrum Herne und Zeppelin-Zentrum 2021 einen Ökumenischen Gottesdienst und verteilten anschließend Weihnachtstüten. In diesem Jahr haben die Besucher beider Einrichtungen wieder gemeinsam in eher kleiner Runde gefeiert, zu der auch einige Förderer der Einrichtung, wie Mitglieder des Fördervereins Maloche e.V. gehörten.
Auf der Freifläche vor der Zwölf-Apostel-Kirche sorgten bei schönem, aber kaltem Wetter drei Grills und Feuerschalen für Wärme und Atmosphäre. Die Feier begann mit einer Andacht der ehrenamtlichen Mitarbeiterin Bärbel Berghoff und gemeinsamen Singen von Adventsliedern. In ihrer Ansprache würdigte Dagmar Spangenberg-Mades, die Leiterin der Einrichtung, vor allem das Engagement der Ehrenamtlichen des Zentrums. So gelang es im zurückliegenden Jahr, den Mittagstisch vorübergehend nur durch Ehrenamtliche weiterzuführen, nachdem die Stelle des langjährigen Mitarbeiters Christian Glasner im April ausgelaufen war. Auch dieser engagierte sich weiter ehrenamtlich. „Die gute Nachricht für die nächsten zwei Jahre ist in diesem Zusammenhang, dass es gelungen ist, Christian Glasner für diesen Zeitraum weiter zu beschäftigen“, sagte Spangenberg-Mades. Besonders hob die Leiterin aus dem Kreis der Ehrenamtlichen Detlef Oppelt und Peter Görgen hervor, die in diesem Jahr für ihr besonderes Engagement durch Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda mit der silbernen Nadel des Landes NRW ausgezeichnet wurden.
Dagmar Spangenberg-Mades informierte auch über ihre Arbeit der Beratungsstelle. „Das Beratungsaufkommen ist unvermindert hoch“, sagte sie. „Unter den Beratungsfällen finden sich jedoch immer mehr Fälle, wo es um Mittellosigkeit und pure Existenzsicherung geht.“ Dabei seien diese Fälle sehr komplex. „Oft sind mehrere Behörden und Institutionen einzubinden, was oft durch die schlechte Erreichbarkeit insbesondere von Sozialbehörden erschwert wird“, sagte die Leiterin des Zeppelin-Zentrums. „So sind es keine seltenen Fälle, dass bestimmte Unterlagen im Jobcenter nicht vorliegen, obwohl sie eingereicht wurden, oder ein Dokument von der Ausländerbehörde auf Grund von Terminengpässen nicht beigebracht werden kann und aus diesen Gründen keine Leistungen ausgezahlt werden.“ Zunehmend wirken sich auch die rasant gestiegenen Lebenshaltungs- und Energiekosten aus und bringen Menschen in Existenznot. „Das neue Bürgergeld bringt, was die wirtschaftliche Lage der Menschen angeht, keine Entlastung, da die Erhöhung der Regelleistungen lediglich Inflationsausgleich darstellt und die Leistungen schon zuvor unzureichend waren und auch die neuen Zuverdienstmöglichkeiten viel zu gering ausfallen werden“, so Spangenberg-Mades.
Die Beratungsstelle wird ab 2023 für weitere drei Jahre durch das Land Nordrhein-Westfalen und den Europäischen Sozialfond gefördert und in der Zukunft neben Erwerbslosen, von Armut betroffenen Menschen und Menschen in ausbeuterischen Beschäftigungsverhältnissen auch Geflüchtete aus der Ukraine beraten. Dabei bekommt die Beratungsstelle mit dem Caritasverband Herne für die neue Förderphase einen neuen Kooperationspartner. Grund hierfür ist, dass das Arbeitslosenzentrum Herne e.V. über den Jahreswechsel hinaus nicht fortbestehen wird. Dies nahm Dagmar Spangenberg-Mades zum Anlass, dem langjährigen Leiter der Einrichtung Franz-Josef Strzalka, der in den Ruhestand geht, für die gute Zusammenarbeit zu danken. DSM