Achtung bei Veränderungen des Gebärmutterhalses

EVANGELISCHE KRANKENHAUSGEMEINSCHAFT EvK-Chefärztin plädiert für regelmäßige Vorsorge – Impfung kann Infektion verhindern

CASTROP-RAUXEL - Wer regelmäßig zum Frauenarzt geht, kennt den sogenannten „Pap-Abstrich“. Durch diese unaufwändige Zellentnahme kann festgestellt werden, ob es eine Veränderung (Dysplasie) am Gebärmutterhals gibt. „Der Papillomavirus, der für diese Veränderungen verantwortlich ist, ist relativ weit verbreitet“, sagt Dr. Nese Aral, Chefärztin der Frauenklinik am Evangelischen Krankenhaus Castrop-Rauxel. Hierbei gibt es verschiedene Papillomaviren, die unterschiedlich stark an einer Erkrankung des Gebärmutterhalses beteiligt sind. Diese Viren gilt es zu identifizieren und auszulöschen.
Da die Infektion nicht mit Symptomen verbunden ist, spüren die Betroffenen sie meistens gar nicht. Ist das Immunsystem der Frau intakt, verliert sie es einfach nach ein oder zwei Jahren wieder. Keinen Anlass zur Sorge gibt es auch, wenn das Virus zu der harmlosen Kategorie gehört. Problematisch wird es hingegen, wenn es sich um ein onkogenes, d.h. ein krebserregendes Virus handelt, das im Bereich des Gebärmutterhalses oder auch am Scheideneingang zu Zellveränderungen führen kann.
„Deshalb ist es wichtig, wenn Frauen unter chronischen und wiederkehrenden Infektionen und Hautveränderungen der äußeren und inneren Genitale am Gebärmutterhals leiden, dass sie diese von einem Gynäkologen abklären lassen“, betont die Chefärztin. Stellt der niedergelassene Arzt fest, dass eine Spezialbehandlung erforderlich ist, bietet die EvK-Frauenklinik hochauflösende Untersuchungsverfahren, die eine weiterführende Diagnostik ermöglichen. Auf dieser Basis fällt Dr. Nese Aral gemeinsam mit der Patientin die Entscheidung, ob eine Operation erforderlich ist. Rechtzeitig erkannt, liegt die Erfolgsquote in der Behandlung von Gebärmutterhalskrebs nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft bei 69 Prozent.
Da der Papillomavirus beim Sexualverkehr übertragen werden kann, sollte nach Möglichkeit vor dem ersten Sexualkontakt eine frühzeitige Schutzimpfung erfolgen. Diese Impfung soll jungen Frauen einen Schutz vor einer Infektion mit dem Virus bieten. Die Entscheidung dafür oder dagegen, muss jedoch für jede Patientin individuell getroffen werden. „Allerdings kann man grundsätzlich sagen, dass eine Impfung sinnvoll und der Schutz vor Papillomaviren sehr hoch ist“, sagt Dr. Nese Aral. Mittlerweile gibt es neuere Präparate, die in der Anwendung einfacher sind und für die Patientin noch größeren Schutz vor den Viren bieten, da deutlich mehr Virus-Typen durch die Schutz-Impfung erfasst werden. AW