Einsatz für eine Gedenkstätte in Herne

ARBEITER- UND BÜRGERVEREIN Udo Jakat und Ulrich Objartel referierten über das Euthanasie-Programm der Nationalsozialisten

WANNE-EICKEL – Während es an mehreren Stellen in Herne und Wanne-Eickel Gedenkstätten für Holocaust-Opfer gebe, sei kein Ort vorhanden, wo der Opfer der Euthanasie (Tötung „lebensunwerten Lebens“) im Dritten Reich gedacht und ihre Leidensgeschichte dokumentiert wird. Diese Ansicht vertraten Udo Jakat und Ulrich Objartel, beides pensionierte Gesamtschullehrer, in einem Vortrag über das Thema „Euthanasie“ vorm Evangelischen Arbeiter- und Bürgerverein Röhlinghausen

Beide Referenten befassen sich in der Geschichtswerkstatt des Deutschen Gewerkschaftsbundes mit diesem Thema. Sollte das Kapitel nicht zeitnah aufgearbeitet werden, werde es später niemand tun, zumal Angehörige der Euthanasie-Opfer sich wohl aus Scham kaum zu Wort meldeten. Jakat und Objartel präsentierten auch Vorschläge für die Unterbringung einer Euthanasie-Gedenk- und Informationsstätte. Man spreche sowohl mit zuständigen Stellen für das denkmalgeschützte Hafthaus hinter dem Herner Amtsgerichtsgebäude, als auch für das Polizeigefängnis hinter der Herner Hauptwache. Die Referenten schilderten mehrere Schicksale Herner und Wanne-Eickeler Euthanasie-Opfer. SI/ FOTO: FW SIEPMANN