Förderung der Frauenarbeit in Surinam

HERNE/ WANNE-EICKEL/ CASTROP-RAUXEL – In weit über 100 Ländern haben am ersten Freitag im März Frauen den Weltgebetstag gefeiert. Auch in Kirchen beider Konfessionen im Kirchenkreis Herne gestalteten Frauen Ökumenische Gottesdienste, bevor sie sich zum Kaffeetrinken versammelten. Mit dieser Resonanz ist der Weltgebetstag die weltweit größte Ökumenische Basisbewegung.

Der Weltgebetstag stand in diesem Jahr unter dem Motto „Gottes Schöpfung ist sehr gut!“ Die Liturgie für die Gottesdienste kam aus Surinam, dem kleinsten Land Südamerikas. Rund 90 Prozent seiner Fläche bestehen aus teils noch unberührtem Regenwald, seltene Tiere wie Jaguare oder Riesenschlangen leben hier, Riesenschildkröten legen an den Stränden des Galibi-Naturreservats ihre Eier ab. Surinam ist ein ethnischer, religiöser und kultureller Schmelztigel. Ein Großteil der 540000 Einwohner lebt in Küstennähe, die meisten in der Hauptstadt Paramaribo. Im 17. Jahrhundert brachten erst die Briten, dann die Niederländer das Land unter ihre Herrschaft. Auf den Plantagen der Kolonialherren schufteten die indigene Bevölkerung und bald auch aus Westafrika verschleppte Frauen und Männer. Ihre Nachkommen stellen heute mit den Maroons und Kreolen die größten Bevölkerungsgruppen. Nach dem Ende der Sklaverei kamen Menschen aus Indien, China und Java als Vertragsarbeiter. Neben europäischen Einwanderern zog es auch Menschen aus dem Nahen Osten und den südamerikanischen Nachbarländern nach Surinam. Missionare brachten einst den christlichen Glauben ins Land – heute ist etwa die Hälfte der Bevölkerung christlich. Die Wirtschaft des Landes ist abhängig vom Export der Rohstoffe Öl und Gold. Die niedrigen Rohölpreise treffen den Haushalt des kleinen Landes empfindlich, sodass das einst gut ausgebaute Sozialsystem kaum noch finanzierbar ist. Darüber hinaus zerstört der massive Rohstoffabbau die Natur.

Dass das Gleichgewicht in Surinams Gesellschaft aus den Fugen gerät, wird besonders für Mädchen und Frauen zum Problem. Viele Teenager brechen die Schule ab, prostituieren sich aus finanzieller Not. Das deutsche Weltgebetstagskomitee fördert mit Kollekten und Spenden die Frauenarbeit der Gemeinden in Surinam. AR