Marta Benavides aus El Salvador fordert aktiven Klimaschutz

HERNE – „Wir haben heute eine große Verantwortung für die Erde und für die nachfolgenden Generationen; unsere Entscheidungen heute betreffen unsere Kinder und Enkelkinder.“ Das sagte Marta Benavides, Menschenrechtsaktivistin aus El Salvador, bei der Auftaktveranstaltung der Klimawochen im Herner Kulturzentrum, einer Veranstaltungsreihe von der Herner Volkshochschule und dem Eine Welt Zentrum des Kirchenkreises Herne.

Benavides hatte Bilder aus Mittelamerika mitgebracht, die zeigen, welche Folgen der Klimawandel dort bereits hat. „Die jüngsten Hurrikans und Überflutungen haben Menschenleben und viele Existenzen gekostet“, sagte sie.

Die Theologin, die sich bereits mit dem ermordeten Bischof Oscar Romero für Aussöhnung und Frieden in ihrem Heimatland eingesetzt hat, sieht die Ausbeutung der Natur durch die Menschen als wesentliche Ursache des Klimawandels an. Für die Ureinwohner Amerikas, die Indigenas, sind die Natur und ihre Güter heilig. Benavides fordert im Westen ein anderes Naturverständnis und die Achtung von Gemeingütern wie Wasser und Luft.

Auch Bürgermeister Erich Leichner betonte in seinem Grußwort die Dringlichkeit des Klimaschutzes. Er zeigte auf, dass es von Seiten der Stadt schon zahlreiche Projekte gibt, wie z.B. die Beteiligung an der Innovation City Ruhr und den klimagerechten Stadtumbau. Auch beim Thema Mobilität tue sich einiges, wie z.B. dass viele innerstädtische Transporte bereits mit Elektro-Mobilen getätigt werden.

Anschließend informierte Stefan Rostock von der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch über den aktuellen Stand der Klimaforschung und der Klimapolitik. Er gab seiner Freude darüber Ausdruck, dass der Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen hat keine Nachahmer gefunden hat. „Die schlechte Nachricht ist aber, dass der Klimawandel schneller von statten geht als es die Forschung bisher prognostiziert hat“, sagte er. „Die Zeit für einen ernsthaften Klimaschutz lässt sich daher nicht weiter verschieben.“ Bis Mitte des Jahrhunderts lasse sich ein Anstieg der Temperatur um 1,5 bis 2 Grad nicht mehr verhindern, mit allen negativen Begleiterscheinungen, wie z.B. der Zunahme von extremen Wetterereignissen. „Soll es bis zum Ende des Jahrhunderts nicht ein Plus von 3 bis 4 Grad werden, mit dann unumkehrbaren Folgen für den Planeten, muss sowohl lokal, national und international ernsthafter Klimaschutz einsetzen und z.B. der konsequente Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas in der Energieversorgung umgesetzt werden.“ PP