Sicherheit am Arbeitsplatz als oberste Priorität

Castrop-Rauxel. Herne. Wanne-Eickel. „Unsere Mitarbeitenden geben jeden Tag ihr Bestes für das Wohl unserer Patienten. Dass sie ihre Arbeit in einem sicheren Umfeld machen können, hat für uns oberste Priorität“, sagt Annika Machleit-Ebner, Prokuristin der Evangelischen Krankenhausgemeinschaft. Mit ihren Krankenhäusern in Herne, Castrop-Rauxel und Witten ist die EvKHG nun dem landesweiten Präventionsnetzwerk #sicherimDienst beigetreten.
Die Initiative der nordrhein-westfälischen Landesregierung bietet Hilfestellungen für Sicherheit und Schutz von Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Wie wichtig diese sind, zeigen die zunehmenden verbalen Anfeindungen und Übergriffe im Krankenhausbetrieb. Respektlosigkeit und Aggressivität gehören für Pflege- und Rettungskräfte, Ärztinnen und Ärzte sowie andere Beschäftigte mit Publikumsverkehr häufig zum beruflichen Alltag. „Es wird sicher kein Rezept geben, das Übergriffe zu 100 Prozent verhindert. Umso wichtiger ist es, dass wir optimale Rahmenbedingungen schaffen, um unsere Mitarbeitenden im Fall der Fälle bestmöglich schützen zu können“, sagt Pflegedirektorin Beate Schlüter.

Und das beginnt bereits am ersten Arbeitstag: Im Rahmen des Onboardings bekommen neue Mitarbeitende sofort erste Maßnahmen aus dem Deeskalationstraining vermittelt und lernen die Notfallkette kennen. Die Evangelische Krankenhausgemeinschaft hat die Sicherheit am Arbeitsplatz seit Jahren im Blick und inzwischen etliche Maßnahmen im Arbeitsalltag fest verankert. Dazu zählen Deeskalationstrainings, Leitlinien zum Umgang mit Aggression und Gewalt, verschiedene Alarmierungsmaßnahmen und sichere Bereiche. Wichtig ist auch die kollegiale Nachbetreuung. Wer einmal Opfer eines Übergriffs im Dienst geworden ist, kann langfristig darunter leiden. Deshalb gibt es nicht nur Ansprechpartner, die in der akuten Situation helfen, sondern auch solche, die langfristig Unterstützung bieten. „Sie sind schon sehr gut aufgestellt. Viele Ihrer Maßnahmen können anderen Kooperationspartnern als hilfreiche Blaupause dienen“, betonte Netzwerk-Vertreterin Anne Herr im Rahmen eines gemeinsamen Termins in Herne. Zusammen mit ihrem Kollegen Ralf Hövelmann aus der Koordinierungsgruppe von #sicherimDienst überreichte sie den Verantwortlichen der Evangelischen Krankenhausgemeinschaft die Beitrittsurkunde. „Der Beitritt ist ein sehr starkes Signal für mehr Sicherheit unserer Mitarbeitenden“, betont Prokuristin Annika Machleit-Ebner. Pflegedirektorin Beate Schlüter erhofft sich, durch den Austausch mit den Netzwerkpartnern weitere Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten entwickeln zu können, um diese in Zukunft noch besser schützen zu können. Das 2022 gegründete Netzwerk #sicherimDienst umfasst als Netzwerkpartner inzwischen über 2200 Beschäftigte aus 750 Behörden, Institutionen, Verbänden oder Organisationen. Es bietet die Möglichkeit zum gemeinsamen Austausch rund um das Thema Gewalt am Arbeitsplatz, stellt Praxisbeispiele und allgemeine sowie tätigkeitsbezogene Handlungsempfehlungen zur Verfügung. JF