HERNE – Das Thema Ernährung stand im Mittelpunkt des 6. Viszeralmedizin-Symposiums, das am 15. Mai am Evangelischen Krankenhaus Herne stattgefunden hat. Insgesamt sechs Referentinnen und Referenten beleuchteten aus unterschiedlichen Blickwinkeln die Rolle der Ernährung bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen des Verdauungstraktes und der Leber.
Ob allergisch-bedingte chronische Entzündungen der Speiseröhre oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen – in beiden Fällen stellten die niedergelassenen Gastroenterologen Dr. Matthias Hinz und PD Dr. Manfred von der Ohe einen Zusammenhang zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten her. Einen umfassenden Überblick über das Thema Nahrungsmittelunverträglichkeiten lieferte Dr. Paul Stephan Enus-Raduca, EvK Herne.
Wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema „Risiken der Mangelernährung für Heranwachsende in der modernen Industriegesellschaft“ präsentierte Prof. Dr. Mathilde Kersting, Forschungsdepartment Kinderernährung der Ruhr-Universität Bochum. Hier gebe es zwei Problemgruppen. Auf der einen Seite beobachte man, dass Eltern nicht mehr in der Lage sind, aus frischen Zutaten ein Essen zuzubereiten und die Ernährung der Kinder deshalb verstärkt aus Fertigkost bzw. Fast Food besteht. Auf der anderen Seite gebe es die Gruppe der strengen Veganer, die bei ihren Kindern einen Zustand der Mangelernährung verursachen, wenn sie nicht für ausreichende Nahrungsergänzungsmittel sorgen.
Einen Einblick in die klinische Praxis boten schließlich EvK-Chefarzt Dr. Jens Verbeek und Prof. Dr. Matthias Kemen, Chefarzt der Klinik für Viszeralchirurgie und wissenschaftlicher Leiter des Symposiums. Sie beschrieben jeweils aus Sicht des Gastroenterologen bzw. des Chirurgen, wie sie im Sinne der Viszeralmedizin gemeinsam sowohl endoskopisch als auch chirurgisch Patienten mit Adipositas oder auch nicht-alkoholischer Fettleberentzündung behandeln. AW