Bildungsurlaub: Sterbebegleitung (4 Tage)

Herne

Herne. Sterben, Tod und Trauer sind gesellschaftlich relevante Themen, die häufig tabuisiert werden. Werden sie plötzlich akut – ob im Kollegenkreis, in der Familie, in der Nachbarschaft oder im beruflichen Handeln – lösen sie oft Ängste oder Hilflosigkeit aus. Aus diesem Grund hat der Ambulante Hospizdienst in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Herne das Angebot „Sterbebegleitung geht uns alle an“ als Bildungsurlaub entwickelt.

Der viertägige Kurs geht von Montag, 28., bis Donnerstag, 31. Oktober, jeweils von 9 Uhr bis 15.30 Uhr in der VHS im Kulturzentrum Herne, am Willi-Pohlmann-Platz 1 in Herne. Es sind noch Plätze frei.
Der Teilnahmebetrag beträgt 98 Euro, Anmeldunge ist möglich unter www.vhs-herne.de oder telefonisch unter (02323) 16 16 43.

„Der nach dem Arbeitnehmerweiterbildungsgesetz NRW anerkannte Bildungsurlaub richtet sich an alle Menschen, die sich mit dem Thema Sterbebegleitung auseinandersetzen möchten, unabhängig davon, ob sie es beruflich nutzen können, ein soziales Engagement anstreben oder sich persönlich weiterentwickeln möchten“, sagt Dagmar Vogel, Leiterin der VHS Herne. „Wer sich mit dem Thema Sterbebegleitung auseinandersetzt, wirkt positiv aufklärend auf sein Umfeld ein. Auch im Arbeitsleben begegnen uns auf vielfältige Weise die Themen Krankheit, Sterben und Trauer.“

Bereits seit 2018 arbeitet die VHS Herne erfolgreich mit dem Ambulanten Hospizdienst zusammen – bisher mit Veranstaltungen zum Thema Demenz. Die Idee der Hospizdienst-Koordinatorinnen, einen Kompaktkurs Sterbebegleitung als Bildungsurlaub anzubieten, fiel deshalb sofort auf fruchtbaren Boden. „Seit mehr als 25 Jahren führen die Koordinatorinnen des Ambulanten Hospizdienstes Kurse zur Vorbereitung auf das Ehrenamt der Sterbebegleitung durch. Wir freuen uns sehr, dass wir ihre außergewöhnlich große Erfahrung für den Bildungsurlaub nutzen können,“ sagt Inga Mühlenbrock, Programmbereichsleiterin Gesundheit und Bewegung bei der VHS Herne. Das in Herne gemeinsam entwickelte Angebot sei in punkto fachlicher Kompetenz, Kursformat und Preisgestaltung als innovativ und außergewöhnlich zu bezeichnen und damit vorbildhaft für die gesamte Region.

 „Die Auseinandersetzung in diesem Bildungsurlaub dient der Entwicklung einer eigenen Haltung für eine respektvolle, einfühlsame Begleitung von Menschen am Lebensende und zugleich der Selbstfürsorge,“ sagt Karin Leutbecher, Koordinatorin beim Ambulanten Hospizdienst. Diese Reflexionsfähigkeit stärke die personale und soziale Kompetenz im familiären und beruflichen Handeln. Gleichzeitig rege der Kompaktkurs zum bürgerschaftlichen Engagement als Zeitschenkerin oder Zeitschenker in der Sterbebegleitung an. „Die Teilnehmenden werden im Kurs für die Fragen am Lebensende sensibilisiert“, so Leutbecher. „Sie lernen ihre eigenen Stärken und Grenzen kennen, entwickeln Umgangsstrategien und informieren sich über Hilfsmöglichkeiten vor Ort.“ Der Kompaktkurs kann auch unabhängig vom Anspruch auf Bildungsurlaub gebucht werden.

 

Von links: Die Hospizdienst-Koordinatorinnen Anja Schröder, Karin Leutbecher und Karola Rehrmann (nicht im Bild) entwickelten das Kompaktseminar „Sterbebegleitung geht uns alle an“ gemeinsam mit Dagmar Vogel und Inga Mühlenbrock von der VHS Herne. FOTO: HOSPIZDIENST