Einsatz für Erinnerungskultur gewürdigt

Castrop-Rauxel. Im Castrop-Rauxeler Bürgerhaus haben Gisbert und Herta Baranski-Kopperschläger von der gleichnamigen Stiftung das Ensemble „mendels töchter“ und Pfarrer Dr. Manfred Keller aus Bochum mit einem Preis ausgezeichnet. „Die Preisträger setzen sich seit Jahren für die Erinnerungskultur des jüdischen Lebens ein und lassen unter anderem verstummte Musik der europäischen Synagoge neu erklingen“, begründete Gisbert Baranski die Entscheidung. Die Laudatio hielt Dr. Michael Rosenkranz von er jüdischen Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen.
Pfarrer Dr. Manfred Keller hatte 1979 die Leitung der Evangelischen Stadtakademie Bochum übernommen. Seitdem war er auch für die Erwachsenen- und Familienbildung sowie als Synodalbeauftragter für den christlich-jüdischen Dialog im Kirchenkreis Bochum verantwortlich. „Diesen Dialog nahm er immer sehr ernst und tut es bis heute“, betonte Rosenkranz. Zuletzt engagierte sich Keller als Leiter des Festivals „Musik und Kultur der Synagoge“ im September dieses Jahres in Bochum und Marl. Das Projekt eines Chorliederheftes „Lieder der Synagoge“ der Stadtakademie unterstützt die Gisbert und Herta Baranski-Kopperschläger-Stiftung mit 500 Euro.
Das Musikensemble „mendels töchter“ mit Vanessa Hövelmann, Cornelia Klären, Dr. Barbara Keller und Ulle Pfefferle hat es sich zur Aufgabe gemacht, die lange vergessenen Kompositionen von Erich Mendel, dem letzten Kantor der Jüdischen Gemeinde Bochum vor der Shoah, zu Gehör zu bringen. „Ihr Elan und ihre Freude an der Musik ist ungebrochen, und jeder, der sie einmal gehört hat, wird bestätigen, dass das Ensemble diesen Preis verdient hat“, sagte Rosenkranz. Er ist mit 1200 Euro dotiert.
Die Gisbert und Herta Baranski-Kopperschläger-Stiftung wurde 2020 unter dem Dach der Bürgerstiftung EmscherLippe-Land gegründet. Seitdem hat die Stiftung rund 3800 Euro für Fördermaßnahmen ausgeschüttet, die vor allem in den Bereichen Erziehung, Bildung, Verständigung und gegenseitigem Respekt eingesetzt wurden und werden. AR

 

Gisbert Baranski (rechts) und Herta Baranski-Kopperschläger (links) mit „ihren“ Preisträgern. FOTO: BÜRGERSTIFTUNG EMSCHERLIPPE-LAND