„Fachstelle Eine Welt“ statt „Eine Welt Zentrum“

herne. Am 17. Januar hat die Synode des Kirchenkreises Herne in der Auferstehungskirche in Wanne-Eickel eine Sondertagung durchgeführt. Nach einer Andacht von Vikarin Anne Hitzegrad stellte der Skriba Pfarrer Sven Teschner – bei Anwesenheit von 52 von 69 Synodalen – die Beschlussfä­higkeit fest. Der erste Beschluss betraf traditionell den Verzicht auf das Tagegeld – die so eingesparten 600 Euro gehen zu gleichen Teilen als Spende an die Frauen­häuser in Castrop-Rauxel und Herne.

Im Mittelpunkt der Tagung standen dann Diskussion und Neuausrichtung des Eine Welt Zentrums. Die war nach der Pensionierung des langjährigen Geschäfts­führers und aufgrund des Rückzuges der Evangelischen Kirche von Westfalen aus der Förderung nötig. „Es ging uns bei deutlich veränderten Rahmenbedingun­gen um eine Schärfung der Eine Welt Arbeit, die seit vielen Jahren zum Profil un­seres Kirchenkreises gehört“, so Superintendentin Claudia Reifenberger. „Deswe­gen lassen wir uns diese Arbeit auch etwas kosten.“
In einem Workshop Ende November des vergangenen Jahres hatte ein Team um Superintendentin Claudia Reifenberger und die beiden kommissarischen EWZ-Ge­schäftsführer Katja Jähnel und Markus Heißler ein Konzept entwickelt, das der Sy­node nun vorgestellt und nach einer Diskussion nahezu einstimmig beschlossen (bei zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen) wurde: Das Eine Welt Zentrum wird unter neuem Namen (s.u.) weitergeführt. Die Partnerschaftsarbeit mit dem Kirchenkreis Bukavu kann nach der Pensionierung von Pfarrer Martin Domke vom Team des Eine Welt Zent­rums nicht weitergeführt werden, weil die Kapazitäten fehlen. Die Partner­schaft bleibt bestehen, die Arbeit in Bukavu wird vom Kirchenkreis Herne mit jährlich 10.000 Euro weiterhin unterstützt. Die Beratungsarbeit wird ausgerichtet nach dem Bedarf. Das bedeutet kon­kret, dass die Flüchtlingsberatung gestärkt, die Beratung von Opfern von Menschenhandel nach der Pensionierung einer Mitarbeiterin Anfang 2025 deutlich reduziert wird.
Die Bildungsarbeit wird beibehalten und neu ausgerichtet. So soll der Gemeindebezug deutlich gestärkt werden – etwa durch nachhaltige Gestaltung von Gemeindefesten, Informationsveranstaltungen zum Thema Asyl etc. Der Name wird – nach der Fokussierung auf zwei Arbeitsbereiche – geän­dert von Eine Welt Zentrum in „Fachstelle Eine Welt des Evangelischen Kirchenkreises Herne“. Es wird nun möglichst zeitnah ein hauptamtlicher Geschäftsführer bzw. eine hauptamtliche Geschäfts­führerin eingestellt. War diese Stelle bisher jeweils von einem Pfarrer be­setzt gewesen, soll nun eine Besetzung auf privatrechtlicher Basis erfolgen.

Ein weiteres Thema der Tagung war der Umzug des Kreiskirchenamtes nach Gelsenkirchen. Seit dem 1. Januar gilt die Verbandssatzung für das „Kreiskirchenamt an der Emscher“ – so der offizielle Name nach der Vereinigung der Verwaltungen der Kirchenkreise Herne und Gelsenkirchen und Wattenscheid. Der Umzug aus Herne ist am 26. und 29. Januar. Derzeit wird die EDV eingerich­tet, damit die Mitarbeitenden aus Personal-, Finanz- und Liegenschaftsabteilung ihre Arbeit am 1. Februar in ihren neuen Büros aufnehmen können. Im Zuge der Verwaltungsfusion gibt es eine neue Dienstvereinbarung, nach der die Mitarbeitenden an zwei Tagen pro Woche im Homeoffice arbeiten können. Außer­dem ist die Kernarbeitszeit aufgehoben – die Mitarbeitenden können montags bis donnerstags zwischen 6 und 21 Uhr, freitags zwischen 6 und 18 Uhr arbeiten. Beide Maßnahmen sollen Mitarbeitende mit längeren Arbeitswegen ent­lasten und die Attraktivität der Arbeitsplätze erhöhen.

Zuletzt informierte Hans Zabel, Beauftragter für Notfallseelsorge. Um diesen Arbeitsbereich im Kirchenkreis Herne aufrecht erhalten zu können, müssen sich mindestens fünf Ehrenamtliche zum Kurs im Januar 2025 anmelden, „sonst sind wir hier nicht mehr handlungsfähig“, so Zabel. AR