ForuM-Studie veröffentlicht

Nach drei Jahren intensiver Forschung hat der Forschungsverbund ForuM am 25.01.2024 die Ergebnisse seiner unabhängigen Studie zur sexualisierten Gewalt in der evangelischen Kirche veröffentlicht. Die schockierenden Erkenntnisse zeigen, dass das Ausmaß dieser Gewalt gegen Kinder und Jugendliche größer ist als bisher angenommen
Das unabhängige Forscherteam präsentierte in Hannover seine Studie, die von mindestens 2.225 Betroffenen und 1.259 mutmaßlichen Tätern berichtet. Diese Zahlen markieren jedoch nur die "Spitze der Spitze des Eisbergs". Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und ihre 20 Landeskirchen hatten die Aufarbeitungsstudie ForuM initiiert und finanziert, um mehr über die Gefährdungskonstellationen für sexualisierte Gewalt in der evangelischen Kirche und Diakonie zu erfahren.
Die Veröffentlichung der Ergebnisse bietet nun eine Grundlage für eine eingehende Diskussion, wie bestehende Konzepte zur Aufarbeitung, Intervention und Prävention weiter verbessert werden können. Ein Schlüsselakteur in diesem Prozess ist das Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt der EKD, in dem Betroffenenvertreter*innen und kirchliche Beauftragte gemeinsam Fragen zu sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche und Diakonie bearbeiten.
„Nicht die Betroffenen, wir als Institution müssen selbst Unrecht und Missstände ansprechen, angehen, aktiv aufarbeiten!“ so Bischöfin Kirsten Fehrs, amtierende Ratsvorsitzende der EKD. Sie  bezeichnete die Studie als notwendigen Schritt, um Risiken zu erkennen und effektive Präventionsmaßnahmen zu implementieren.
Informationen zum Forschungsverbund, die Studie und eine Zusammenfassung der Studie sind zu finden unter www.forum-studie.de.

Hier gibt es Hilfe für Menschen, die von sexualisierer Gewalt betroffen sind:
Telefonseelsorge
Unter der Rufnummer 0800 1110111 oder 0800 1110222 kann man rund um die Uhr anonym und kostenfrei anrufen, mehr Infos gibt es hier.

Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch
Das Hilfe-Telefon berät unter der Rufnummer 0800 2255530 anonym, kostenfrei und mehrsprachig, montags, mittwochs, freitags von 9 bis 14 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 15 bis 20 Uhr. Weitere Infos gibt es hier.