Wanne-Eickel. Am 3. Februar hat Superintendentin Claudia Reifenberger Pfarrer Dr. Horst Hoffmann aus seinem aktiven Dienst entpflichtet. Der 64-Jährige geht nach zuletzt 15 Jahren am Herner Mulvany-Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung in den Ruhestand. „Der Schritt ans Berufskolleg war die beste Entscheidung meines beruflichen Lebens“, sagte Hoffmann im Rückblick.
Horst Hoffmann hatte sich die Stephanuskirche für den Abschiedsgottesdienst ausgesucht, weil er hier als Gemeindepraktikant während des Theologiestudiums seinen Erstkontakt mit dem Kirchenkreis Herne hatte – sein damaliger Mentor, Pfarrer Walter Tschirch, war anwesend – und weil der Bekenntnispfarrer Ludwig Steil hier tätig war, der aufgrund seiner deutlichen und öffentlichen Kritik am Nationalsozialismus ins Konzentrationslager Dachau verschleppt wurde, wo er im Januar 1945 sein Leben verlor. Die Barmer Theologische Erklärung als Ergebnis der ersten Bekenntnissynode im Mai 1934 sei ihm in seinem Dienst eine Richtschnur gewesen, „insofern passte Holsterhausen in zweifacher Hinsicht“, so Hoffmann.
Pfarrer Dr. Horst Hoffmann hat in seinem Dienst in einer Wittener Gemeinde, als Industrie- und Sozialpfarrer im Kirchenkreis Hattingen-Witten, später im Amt für Mission, Ökumene und Weltverantwortung mit seiner Mitarbeit an der Dekade zur Überwindung von Gewalt sowie zuletzt am Berufskolleg Kirche und Welt in Beziehung gesetzt, benannte Superintendentin Claudia Reifenberger ein zentrales Anliegen Hoffmanns.
Passend dazu hatte sich der Bergmannssohn als Eingangsstück zum Gottesdienst das Steigerlied und zum Ausgang die Ode an die Freude gewünscht. Umgesetzt hat diese Wünsche eine Band, bestehend aus seinem Lehrerkollegen Ralf Kirschstein sowie Pfarrer Guido Hofmann und den Presbytern Michael Finthammer und Sebastian Küstermann aus seiner Heimatgemeinde in Herdecke, die auch den Gemeindegesang begleitete. Auf einem anschließenden Empfang blickten Weggefährten Hoffmanns auf dessen Weg zurück, bevor bei einem Imbiss inklusive Currywurst noch bis zum späten Abend gefeiert wurde.
Horst Hoffmann ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder, zwei Schwiegerkinder und drei Enkelkinder. In seinem Ruhestand freut er sich auf mehr Zeit für die Familie oder Sport. „Ich möchte aber auch noch weiter gerne Gottesdienstvertretungen übernehmen oder mich als Urlaubsseelsorger engagieren“, so der Pfarrer. „Außerdem werde ich weiter theologisch arbeiten und Kolumnen in der Westfalenpost schreiben.“ AR