Herner Klimaschokolade

Herne. „Ab sofort gibt es im Weltladen Esperanza die Herner Klimaschokolade zu kaufen,“ sagte Eine-Welt-Promotor Markus Heißler. „Nun haben alle Hernerinnen und Herner die Möglichkeit, sich im Weltladen an der Freiligrathstraße 19 direkt mit der Schokolade zu versorgen.“
Die Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt Herne hat das Projekt unterstützt, und zahlreiche Einrichtungen haben die Schokolade bereits als Weihnachtsgeschenke geordert. Es gibt zwei Sorten der veganen Schokolade. Die Sorte „klimafairer Genuss“ besteht zu 70 Prozent aus Zartbitterschokolade mit Kakaosplittern und zeigt auf der Verpackung ein grünes und nachhaltiges Ruhrgebiet. Die Sorte „Faire Arbeit, Fairer Genuss“ ist eine helle Schokolade mit Cashew Creme statt Milch. Die Verpackung erinnert an die lange Tradition erkämpfter Arbeitnehmerrechte in der Region. Unter dem Motto „Herne is(s)t fair“ verweist eine grüne Banderole mit bekannten Bauwerken der Stadt auf die lange Tradition des Fairen Handels in der Fairtrade-Stadt Herne.
Die klimafaire Schokolade ist ein gemeinsames Projekt von 14 Kommunen, unter anderem der Stadt Herne, dem Regionalverband Ruhr und dem Netzwerk Faire Metropole Ruhr. Partner ist das deutsch-ghanaische Unternehmen fairafric, das die Schokolade in Ghana verkaufsfertig herstellt.

„Rund zwei Drittel der weltweiten Kakaoernte stammen aus Ghana und der Elfenbeinküste. Doch weniger als 1 Prozent der weltweiten Schokolade wird dort hergestellt. Der meiste Kakao wird als Rohmaterial in Länder des Globalen Nordens transportiert, wo er verarbeitet und verkauft wird. Dabei ist Deutschland einer der weltweit größten Exporteure von verarbeitetem Kakao. Der größte Teil der Wertschöpfung findet also nicht im Herkunftsland des Rohmaterials statt“, erläuterte Markus Heißler, von der Fachstelle Eine Welt des Kirchenkreises Herne.  Andere Länder wie Deutschland schöpfen den größten Teil des Gewinns ab.
Während im Durchschnitt bei einer herkömmlichen Tafel Schokolade nur ca. 13 Prozent des Gewinns im Anbauland verbleiben, seien es bei der Ruhrgebiets-Schokolade „made in Africa“ 43 Prozent. Dieser signifikante Unterschied stärke die lokale Wirtschaft und schaffe qualifizierte und gut bezahlte Arbeitsplätze. Eine Solaranlage ermögliche eine klimaneutrale Produktion. Der Kakao für die Schokolade stammt u einem großen Teil von der ghanaischen Bio-Kakao-Initiative Yayra Glover. Die Bäuerinnen und Bauern erhalten eine Prämie von 550 Euro pro Tonne Kakao, die höchste in Westafrika. Neben Schulungen zu umwelt- und klimaschonenden Anbaumethoden, lernen die Erzeuger auch alternative, klimaresiliente Pflanzen kennen, um ihre ökonomische Situation zu verbessern. Yayrator Glover, der Gründer der Initiative, besuchte im August dieses Jahres den Herner Weltladen und informierte bei der Jubiläumsveranstaltung des Ladens über seine Arbeit. PP

 

  • Die Herner Klimaschokoladen sind ab sofort im Weltladen Esperanza für 3,30 Euro erhältlich. FOTO: GÜNTER MYDLAK
  • Von links nach rechts: Markus Heißler (Fachstelle Eine Welt), Yayra Glover, Christa Winger und Pfarrer i.R. Martin Domke (Vorstand Weltladen) präsentieren die klimafaire Ruhrschokolade. FOTO: KERSTIN KURTH