Kombination aus Verkündigung und pädagogischer Arbeit

Wanne-Eickel. Nach dem Weggang von Pfarrerin Saskia Karpenstein (jetzt Superintendentin des Kirchenkreises Recklinghausen) und dem Eintritt von Pfarrer Jörg Zogass in den Ruhestand hat die Kirchengemeinde Wanne-Eickel mit Dagmar Grolman und Timo Henkel zwei neue Mitglieder eines „Interprofessionellen Pastoralteams“ eingestellt. Das Presbyterium der Gemeinde hat sich für dieses Modell – und gegen eine Neubesetzung einer Pfarrstelle – entschieden, „weil wir mit den Gaben und Kompetenzen, die wir mitbringen, in der Gemeinde nun breiter aufgestellt sind“, sagt Dagmar Grolman.
Die 54-jährige Gemeindepädagogin ist eigentlich gar nicht neu in Wanne-Eickel. Schon von 1990 bis 1996 hat sie als Jugendreferentin in der Kirchengemeinde Röhlinghausen die Kinder- und Jugendarbeit aufgebaut. Nach der Geburt ihrer drei Kinder in den Jahren 1996 bis 2000 war sie geringfügig im Kirchenkreis beschäftigt, hat beispielsweise in Kindertageseinrichtungen ausländischen Kindern Deutsch unterrichtet. Ab 2002 war Grolman wieder in der Kirchengemeinde Röhlinghausen beschäftigt, wo sie für die Schulung Ehrenamtlicher der Kinder- und Jugendarbeit in den Bereichen Pädagogik oder Didaktik zuständig war. Im Jahr 2007 wechselte Grolman als Hauptamtliche in die Kirchengemeinde Bottrop. „Jugendberatung im Übergang von Schule zu Beruf“ war hier ihre Aufgabe. Ehrenamtlich blieb sie der Kirchengemeinde Röhlinghausen als Presbyterin weiter verbunden. Den Vereinigungsprozess zur Kirchengemeinde Wanne-Eickel hat sie als solche aktiv mitgestaltet. Zum Ende des abgelaufenen Jahres hat Dagmar Grolman die Bottroper Gemeinde verlassen, um nun neben den Pfarrerinnen und Pfarrern der Gemeinde als ein Teil des o.g. „Interprofessionellen Pastoralteams“ neu einzusteigen. Als ausgebildete Prädikantin (Laienpredigerin) wird sie Gottesdienste halten ebenso wie Beerdigungen oder Trauungen. „Ich freue mich, Verkündigung und pädagogische Arbeit verbinden zu können“, sagt Grolman. „Hier habe ich meine Wunschstelle, in meiner Wunschgemeinde und in meinem Wunschbezirk.“ Von ihrer Arbeit erholen kann sich Grolman am besten bei Musik und Tanz, Hobbys die sie seit vielen Jahren mit ihrem Ehemann teilt.
Mit dem gebürtigen „Mondstädter“ Timo Henkel hat Dagmar Grolman einen Kollegen, der seit 2010 und noch bis zum Ende dieses Monats als Jugendreferent in den Kirchengemeinden Datteln und Oer-Erkenschwick arbeitet. Hier hat der Gemeindepädagoge und Diakon die Jugendarbeit aufgebaut, Freizeiten geleitet, Jugendgottesdienste gefeiert oder Kinderbibeltage durchgeführt. „Jetzt durfte es etwas Neues sein – und die Stelle in Wanne-Eickel finde ich höchst attraktiv“, so der 39-jährige Familienvater. „Hier habe ich die Möglichkeit, neben der Jugendarbeit auch andere Felder zu beackern.“ Dazu soll die Öffentlichkeitsarbeit – Pflege von Homepage und Social-Media-Auftritten –, und nach seinem Wunsch auch die Hauskreisarbeit gehören. „Im Gottesdienst geht die Kommunikation hauptsächlich in eine Richtung, im Hauskreis tauschen sich Menschen auf Augenhöhe über ihren Glauben aus“, so Henkel, der diese Form aus seiner ursprünglich freikirchlichen Herkunft kennt. Spätestens nach Abschluss seiner Prädikantenausbildung wird er dann – wie Dagmar Grolman – auch regelmäßig im Predigtplan der Kirchengemeinde Wanne-Eickel auftauchen. Timo Henkel ist verheiratet und hat drei Töchter im Alter von 13, elf und acht Jahren. In seiner Freizeit macht er gerne Computerspiele, entspannen kann er sich am besten an Wellnesstagen mit seiner Frau.

Dagmar Grolman und Timo Henkel vervollständigen das Interprofessionelle Pastoralteam in der Kirchengemeinde Wanne-Eickel. FOTO: MICHAELA HOPFE