Konzerttradition wieder aufgenommen

Herne. Sieben Adagios mit vertontem Erdbeben als furiosem Finale, zu Zeiten des Komponisten zum Spiel zwischen Kniefällen des Bischofs verfasst, von ihm selbst als eines seiner gelungensten Werke von 83 Streichquartetten bezeichnet – sie erklangen am Karfreitag in der Kreuzkirche beim geistlichen Konzert zur Passion. Die „Sieben Worte des Erlösers am Kreuz“ von Joseph Haydn, im Jahre 1787 als bischöfliche Auftragskomposition zunächst als Orchesterwerk, später für Streichquartett zu Papier gebracht, konnten als Predigt ohne Worte des Kreuzestodes Jesu erlebt werden.

Das Werk gestaltete sich dank meisterlicher Interpretation durch Gisela Röbbelen, Elisabeth Kronen (Violinen), Barbara Ravenstein-Holländer (Viola) und Bernhard Schwarz (Violoncello) und Lesungen der entsprechenden Evangeliumstexte von Pfarrerin Melanie Jansen zu einem nachhaltigen Erlebnis – womit eine langjährige Konzerttradition zur Passion in der Kreuzkirche nach erzwungener Corona-Pause eine würdige Fortsetzung fand. Rund 50 Besucherinnen zeigten sich dankbar für die Aufführung, auch wenn sie sich – den Charakter des Karfreitags würdigend – mit Applaus zurückhielten. SI