Magenbypass oder Schlauchmagen 

Herne. Beim Infonachmittag zum Thema Adipositaschirurgie im Evangelischen Krankenhaus Herne haben Dr. Marianne Fuchs und Dr. Hans-Bernhard Lüdeke, Oberärzte der Klinik für Viszeralchirurgie im EvK Herne und im Leitungsteam des angeschlossenen Adipositaszentrums, interessierten Besucherinnen und Besuchern verschiedene operative Verfahren gegen Fettleibigkeit erläutert und veranschaulicht, welche Voraussetzungen Betroffene erfüllen müssen, um von Magenbypass und Schlauchmagen profitieren zu können.

Adipositas ist eine ernst zu nehmende Ernährungs- und Stoffwechselkrankheit, die oft mit Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes und Gelenkschmerzen verbunden ist. Wenn konservative Therapien wie Ernährungsumstellung und Bewegung nicht ausreichen, bieten chirurgische Eingriffe langfristig eine effektive Lösung. „Wenn nichts mehr hilft, sind chirurgische Eingriffe bei geeigneten Patienten langfristig die effektivste Methode, dauerhaft an Gewicht zu verlieren“, betont Oberärztin Dr. Fuchs. „Voraussetzung ist, dass die Betroffenen gesundheitlich stabil sind und das Übergewicht seit mindestens fünf Jahren besteht.“

Zu den wichtigsten Verfahren gehören Schlauchmagen und Magenbypass. Beim Schlauchmagen wird der Magen schlauchförmig verkleinert, was zu einem schnelleren Sättigungsgefühl und dadurch zu einer reduzierten Nahrungsaufnahme führt. Beim Magenbypass hingegen wird der Magen geteilt und der Verdauungstrakt umgeleitet, was besonders effektiv, aber auch komplexer ist. Weitere Methoden wie der Magenballon und das verstellbare Magenband werden seltener eingesetzt. 

Die Wahl des geeigneten Verfahrens hängt von individuellen Faktoren wie Geschlecht, Alter, BMI und bestehenden Vorerkrankungen ab. „Im persönlichen Patientengespräch besprechen wir gemeinsam, welches Verfahren das Geeignete ist“, erklärt Oberarzt Dr. Lüdeke. Am Ende steht aber fest, dass sich die Lebensqualität bei 95 Prozent der Patienten nach einem der genannten operativen Eingriffe verbessert.

Rund 150 Eingriffe dieser Art führen die Viszeralchirurgen am EvK im Jahr durch. Im angeschlossenen Adipositaszentrum erhalten Betroffene daher eine fachkundige Beratung sowie Unterstützung innerhalb der bestehenden Selbsthilfegruppe. EvK


Dr. Lüdeke informiert die Besucherinnen und Besucher über verschiedene OP-Verfahren. FOTO: EVK HERNE