Parcours durch die Phasen des Trauerns

Herne. Wanne-Eickel. Trauer gehört zum Leben. Jeder Mensch trauert anders und muss seinen eigenen Weg finden, um mit der Lücke, die der Verlust eines geliebten Angehörigen hinterlassen hat, leben zu können. Das Trauernetzwerk Herne lädt am Sonntag, 27. März, dazu ein, sich unter dem Thema „Stationen auf dem Trauerweg“ mit den eigenen Gefühlen auseinanderzusetzen. Die Veranstaltung beginnt um 15 Uhr im Gemeindezentrum Matthäuskirche an der Bismarckstraße 98a in Herne. Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

 

Unter dem Titel „Stationen der Trauer“ baut das Netzwerk einen Trauerparcours in der Matthäuskirche auf. „Der Parcours orientiert sich an dem vielschichtigen Erleben von Trauer“, sagt Seelsorgerin Karola Rehrmann, die Sprecherin des Trauernetzwerkes. „Er ermutigt, die unterschiedlichen Gefühle zuzulassen und zu durchleben.“ Bei der letzten der neun aufgebauten Stationen können die Trauernden erfahren, dass eine Zeit kommen wird, in der der Verlust nicht mehr als so schmerzhaft empfunden wird. Der Verlust bleibt aber Teil des Lebens. Rehrmann: „Ankommen, Innehalten und Weitergehen – darum geht es.“

Die Veranstaltung beginnt mit Kaffee und Kuchen. Anschließend geleiten die Netzwerk-Mitglieder Kleingruppen durch den Trauerparcours. Die einzelnen Stationen thematisieren Trauerphasen wie Schock, Gefühlschaos, Angst, Rückzug und Suche. Die Teilnehmenden lesen die dazugehörigen Texte. Sie bewegen sich durch den Altarraum, balancieren auf einem Seil, steigen hinauf zur Empore oder können ihre Wut frei herauslassen. Der Parcours endet mit einem Blick auf Kreuz, Osterkerze und Blumen in der Hoffnung auf Neuorientierung und Akzeptanz. Danach gibt es bei einem erneuten Zusammenkommen im Gemeindehaus die Möglichkeit zur Reflexion des Erlebten.

Das ökumenische Trauernetzwerk wurde 2002 gegründet und feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Im Trauernetzwerk haben sich u.a. Vertreter der Krankenhausseelsorge, der Gruppe „Trauernde“ der Caritas Herne, der Seniorenberatungsstellen sowie Ehrenamtliche aus Kirchengemeinden zusammengeschlossen. Ziel der Initiative ist es, dass sich Trauerbegleitende in Herne und Wanne-Eickel besser kennenlernen, sich gegenseitig in der Arbeit unterstützen und einen besseren Informationsfluss nach innen und außen zu gewährleisten. Regelmäßig im März lädt das Trauernetzwerk zu Gottesdiensten ein, die sich dem Thema Trauer stets auf eine etwas andere Weise nähern. Die letzte Veranstaltung dieser Art fand unter dem Titel „Bruchstücke meines Lebens“ am 8. März 2020 statt.