Qultur-Café Q hat eine neue Heimat

Castrop-Rauxel. Mit der Aufgabe der Petrikirche und dem benachbarten Gemeindehaus im Castrop-Rauxeler Stadtteil Habinghorst musste sich auch das „Qultur-Café Q“ eine neue Heimat suchen. Nach Verhandlungen mit Vertretern von Kommune und katholischer Nachbargemeinde gab es schlussendlich eine „ökumenische Lösung“: Das Kinder- und Jugendzentrum des Jugendreferats im Kirchenkreis Herne hat nun im Gemeindehaus im Bezirk St. Josef der katholischen Kirchengemeinde Corpus Christi an der Lessingstraße 22 eine neue Heimat gefunden.

Nach ersten Gesprächen im November 2022, einem Jahr 2023 bangen Wartens auf Zusagen und aufwändigen Renovierungsarbeiten, die von Ehrenamtlichen durchgeführt wurden, konnte Einrichtungsleiter Frank Ronge am 20. März Vertreter des Kirchenkreises, der Kommune – Bürgermeister Rajko Kravanja war zusammen mit der ersten Beigeordneten Regina Kleff und Cordula Idczak vom Jugendamt gekommen – und beider Kirchengemeinden zur offiziellen Neueröffnung begrüßen. Dank und Erleichterung sprach aus seinen Worten, als er die Bedeutung des Café Q für den Stadtteil beschrieb. „Wir geben Sechs- bis 26-Jährigen hier eine Heimat, in der sie sich ausprobieren, entfalten, ihre Persönlichkeit entwickeln und sich selbst finden können“, sagte er.

Pfarrer Zbigniew Szarata aus Corpus Christi zeigte sich dankbar für die Fortsetzung der Jugendarbeit in den Räumlichkeiten, nachdem die Gruppen seiner Gemeinde in kleinere Räume gezogen sind. Pfarrer Sven Teschner aus der Evangelischen Kirchengemeinde Castrop-Rauxel-Nord, in dessen Bezirk das Café Q vorher seinen Ort hatte, erinnerte an die 25-jährige Geschichte der Einrichtung, die 1999 von Ehrenamtlichen gegründet worden war. Mit Hilfe der Stadt sei hier eine hauptamtliche Stelle geschaffen worden, „weil viele Jugendliche in diesem Stadtteil eine ‚zweite Heimat‘ brauchen.“ Teschner sagte den Mitarbeitenden die Unterstützung der Kirchengemeinde zu und wünschte ihnen Gottes Segen für ihre Arbeit.

Auch Bürgermeister Rajko Kravanja sprach zu den Gästen – und das aus gutem Grund: „Ich war selbst als Jugendlicher häufig hier und habe so manches Fest gefeiert“, sagte er und drückte seine Dankbarkeit für die Jugendarbeit und die gelebte Ökumene aus. Zuletzt redete für den Träger mit Friedhelm Libuschewski der Geschäftsführer des Jugendreferats im Kirchenkreis Herne. Nach seinen Dankesworten an die Kirchengemeinden Corpus Christi und Castrop-Rauxel-Nord, die Vertreter der Stadt Castrop-Rauxel, den Kirchenkreis für die Übernahme der erhöhten Kosten und an Frank Ronge schloss er mit einem Zitat aus dem Leitbild der Evangelischen Jugendarbeit, das mit dem Bibelwort „Suchet der Stadt Bestes“ überschrieben ist. „In unseren Einrichtungen sind alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen willkommen – unabhängig von ihrer Herkunft oder Religion.“ AR