Castrop-Rauxel. Herne. Wanne-Eickel. Das Ambulante Ethik-Komitee des Palliativ-Netzwerks Herne, Wanne-Eickel, Castrop-Rauxel e.V. lädt am Mittwoch, 28. Februar, zu der Veranstaltung „Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht in jedem Lebensalter“ ein. Beginn ist um 18 Uhr im wewole FORUM im CityCenter an der Bahnhofstraße 7a in der Herner Innenstadt. Der Eintritt ist frei.
Wer noch jung ist, denkt kaum daran, dass das Leben endlich sein könnte. Doch Jugend schützt nicht vor schweren Unfällen oder Krankheiten. „Deshalb ist es nie zu früh, seine persönlichen Wünsche für den Umgang mit schweren Erkrankungen oder dem eigenen Tod verbindlich zu dokumentieren“, sagt Hartwig Trinn, Gesamtleitung Seelsorge und Ethik der St. Elisabeth Gruppe, der die Veranstaltung als Mitglied des Ambulanten Ethik Komitees moderiert.
Zwei Impulsvorträge führen in das Thema ein. Dr. Wolfgang Scherbeck aus Castrop-Rauxel, Allgemeinmediziner im Ruhestand und Palliativarzt, macht die Zuhörer mit dem „Aufbau einer Patientenverfügung“ vertraut. Anschließend geben der Jurist Diethelm Lahnstein und Alexander Ottmann, Teamleitung Betreuung und Vormundschaften bei der Stadt Herne, Informationen „rund um die Vorsorgevollmacht“. Danach stehen die Expertinnen und Experten des Ambulanten Ethik-Komitees auf einem Podium den Zuhörerinnen und Zuhörern Rede und Antwort.
2018 nahm das Ambulante Ethik-Komitee im Palliativ-Netzwerk als eines der ersten in Deutschland unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda seine Arbeit auf. Die Mitglieder des Komitees stehen zur Verfügung, wenn bei der Behandlung von Schwerkranken oder Sterbenden zuhause oder in Pflegeeinrichtungen ethische Konflikte auftreten, die dringend einer Lösung bedürfen. Die für diese Fälle speziell geschulten Moderatorinnen und Moderatoren aus Medizin, Pflege, Verwaltung, Seelsorge und Sozialarbeit laden alle Fallbeteiligten zum Gespräch ein, leiten die Runde und dokumentieren am Ende eine gemeinsam formulierte Handlungsempfehlung. Ziel der Ethischen Fallbesprechung ist es, den Angehörigen, den gesetzlichen Vertretern (Bevollmächtigte oder Betreuer) und den Behandelnden Sicherheit im weiteren Vorgehen zu geben.
Seit 15 Jahren setzt sich das Palliativ-Netzwerk Herne, Wanne-Eickel, Castrop-Rauxel e.V. für eine professionelle und ganzheitliche Versorgung unheilbarer Kranker am Ende ihrer Lebenszeit ein. Aktuell haben sich 37 Mitglieder im Netzwerk zusammengeschlossen. Zum Wohle der Sterbenskranken und ihrer Angehörigen arbeiten spezialisierte Mediziner, Krankenhäuser, ambulante und stationäre Hospizeinrichtungen, ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen, Apotheken sowie andere Dienstleister in dem gemeinnützigen Verein Hand in Hand. Gemeinsam erreicht das Netzwerk pro Jahr in beiden Städten mehr als 1.300 Patientinnen und Patienten – Tendenz steigend.