Herne. Herner Bürgerinnen und Bürger haben am 26. Januar gegen Rechtsextremismus und für die Demokratie demonstriert. Ausrichter war die Initiative „Schirme gegen Rechts“, das Motto lautete „Nie wieder ist jetzt“. Die Kirchengemeinde Haranni hat die Veranstaltung aktiv unterstützt und beworben, weil Rassismus, Hetze und alle anderen Ausprägungen Extremismus mit dem christlichen Glauben unvereinbar sind. Gemeindeglieder waren an dem Button „Haranni gegen Rechts“ erkennbar.
Los ging es auf dem Europaplatz vor der Kreuzkirche, der die rund 4000 Teilnehmenden kaum fasste, mit dem ersten Teil eines Bühnenprogramms. Danach zogen die Demonstranten durch die Innenstadt – mit kreativen Botschaften auf ihren bunten Schirmen und Transparenten („Lebe so, dass die AfD etwas dagegen hat“, „Der Fuchs ist schlau und stellt sich dumm, beim Nazi ist es andersrum“). Etliche Auch aus den Herner Nachbarstädten waren etliche gekommen.
Zu den Rednern gehörten unter anderem der SPD-Landtagsabgeordnete Alexander Vogt, der sich an die Vorgabe „Keine Parteipolitik“ hielt, oder Mitglieder des Herner Kulturell-Alternativen Zentrums (KAZ) mit Petrs Slams.
Besonders lauten Applaus bekam Tavle Nazik von der Islamischen Gemeinde Röhlinghausen. „Ich bin geboren und aufgewachsen in Deutschland, ich besitze den deutschen Pass“, sagte die 20-Jährige, um dann die rhetorische Frage zu stellen, die sich durch ihre Rede zog: „Bin ich deutsch?“ Sie brachte ihre Sorge („Ich bin Deutsch-Türkin, ich bin heimatlos. Werde ich bald auch staatenlos sein?“) und ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass „sich eure Solidarität nicht nur auf irgendwelche Demos bezieht, sondern dass ihr tagtäglich gegen Rechts aufsteht und nicht schweigt, wenn jemand irgendeine braune Sch…von sich gibt.“ SI