Herne. Die internationale Gartenausstellung 2027 (IGA 2027) findet unter dem Motto „Wie wollen wir in Zukunft leben“ im Ruhrgebiet statt. Sie ist ein wesentlicher Baustein, um die Vision von der grünsten Industrieregion der Welt umzusetzen. Wie sich lokale Initiativen z.B. Garten- und Grünprojekte, Kulturinitiativen, Umwelt- und Eine-Welt-Gruppen oder kirchliche Einrichtungen an der IGA 2027 beteiligen können, stand im Mittelpunkt einer Veranstaltung im Rahmen des Herner Nachhaltigkeitsforums am 14. Januar im Herner Kulturzentrum.
Moderator Markus Heißler von der Fachstelle Eine Welt des Kirchenkreises Herne stellte in der Einführung die Bezüge zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen und zu internationalen Entwicklungen vor. Dazu gehörte die Idee des so genannten „Tegelwippens“ aus den Niederlanden. „Bei einem Wettbewerb zwischen Kommunen geht es darum, welche Gemeinde am meisten Flächen entsiegelt und begrünt“, berichtete Heißler. „Die Bürgerinnen und Bürger werden dabei unterstützt, Gehwegplatten und Pflastersteine zu entfernen und die Flächen zu bepflanzen; mittlerweile beteiligen sich rund 100 Kommunen an der Kampagne.“ Auch in Deutschland gebe es mittlerweile Interesse an dem Wettbewerb. Als zweites Beispiel nannte Heißler die Entwicklung von urbaner Landwirtschaft in Kuba in den 1990er und 2000er Jahren. „Auf deren Höhepunkt wurde rund 70 Prozent des konsumierten Gemüses in Havanna in der Stadt selbst angebaut“, so Heißler.
Danach informierte mit Gudrun Kaltenborn die stellvertretende Leiterin des Fachbereichs Stadtgrün über die Planungen der Herner Stadtverwaltung zur IGA 2027. Bereits abgeschlossen sei die Neugestaltung des Revierparks Gysenberg und die Umgestaltung der Flächen rund um die Akademie Mont Cenis. „Die Neugestaltung des Stadtparks in Wanne ist in Planung“, sagte sie. Dabei solle insbesondere der Teich in der Grünanlage saniert werden. „Bürgerinnen und Bürger sowie lokale Initiativen können sich beispielsweise bei der Pflanzung von Bürgerbäumen unterstützen oder sich bei Veranstaltungen, wie dem Gartentag oder dem Apfelfest in der Holper Heide beteiligen.“
Benjamin Greulich, Projektmanager „MEIN GARTEN“ bei der IGA Metropole Ruhrgebiet 2027 gGmbH, stellte die unterschiedlichen Ebenen der IGA vor und informierte über die konkreten Themen und Beteiligungsmöglichkeiten im Rahmen von „MEIN GARTEN“. Zwei der fünf großen Zukunftsgärten befinden sich mit dem Emscherland in Castrop-Rauxel und dem Nordsternpark in Gelsenkirchen in unmittelbarer Nachbarschaft zu Herne. „Die lokale Ebene MEIN GARTEN ist dabei die Bühne für eine Vielzahl von grünen Projekten in den Quartieren und Kommunen“, sagte Greulich. „Ganz gleich, ob Pflanzenbörse, Gemeinschaftsgarten, urbaner Acker, Aktion zum Thema essbare Stadt, Fairer Handel oder nachhaltiges Stadtteilfest – über eine digitale Plattform soll MEIN GARTEN zivilgesellschaftliches Engagement in der Region sichtbar machen und den Austausch untereinander fördern.“ Die Plattform soll im Februar 2025 freigeschaltet werden.
Im zweiten Teil der Veranstaltung gab es dann einen intensiven Austausch der Teilnehmenden untereinander sowie mit Referenten und Referentin. Viele Ideen wurden an den Stellwänden gesammelt.
Das Herner Nachhaltigkeitsforum ist ein Ort des Austausches und der Information über unterschiedliche Aspekte des Themas Nachhaltigkeit. Veranstalter sind die Fachstelle Eine Welt des Kirchenkreises Herne, das Bildungsbüro der Stadt Herne, die Volkshochschule Herne und die AG Herner Nachhaltigkeitsforum.
Von links: Benjamin Greulich, Gudrun Kaltenborn und Markus Heißler. FOTO: FEW