HERNE – Rund 40 Prozent der über 70 Jahre alten Frauen und Männer leiden unter Inkontinenz. Deshalb war ein Schwerpunktthema beim 11. Seminar des Beckenbodenzentrums Ruhrgebiet die Uro-Geriatrie. Denn in dieser noch jungen Disziplin werden die Funktionsstörungen des Harntraktes nach urologischen und geriatrischen Methoden behandelt. Darüber hinaus hatte die Koordinatorin des Zentrums und Chefärztin der Frauenklinik am Evangelischen Krankenhaus Herne, Luljeta Korca, Experten zu Themen wie Hauterkrankungen und Infektionen im Analbereich eingeladen. Ursachen für spätere Beckenbodenprobleme sind in vielen Fällen Schwangerschaft oder Geburt. Doch durch gemeinsame Maßnahmen von Urogynäkologie und Geburtshilfe kann solchen Problematiken vorgebeugt werden. Vorschläge dazu vermittelte das 11. Beckenbodenseminar in der Akademie Mont Cenis.
Der Alterungsprozess der Frau geht nach den Wechseljahren oftmals mit schmerzhaften Beschwerden im Vaginalbereich einher. Diese und auch das Problem der Belastungsinkontinenz können durch eine Lasertherapie wirksam behandelt werden. Wie eine solche minimalinvasive Therapie aussieht, stand als weiterer Punkt auf dem Programm des Symposiums.
Der Rektumprolaps, d.h. der Dickdarmvorfall gehört zu den Krankheitsbildern, die im Beckenbodenzentrum Ruhrgebiet behandelt werden. Neue Erkenntnisse waren Gegenstand der Tagung. Darüber hinaus setzten sich die Mediziner auch mit häufig auftretenden Hautinfektionen im Analbereich auseinander und stellten diverse Behandlungsmöglichkeiten vor. „Die große Bandbreite der Themen bot den Teilnehmern des Symposiums die Chance, mit Experten der unterschiedlichsten Fachbereiche ins Gespräch zu kommen. Denn als Beckenbodenzentrum ist es unser Ziel, sämtliche Krankheitsprobleme im Genital- und Analbereich umfassend zu behandeln“, sagte Luljeta Korca am Rande der Tagung. AW