Zwölf Wohnungen für Menschen mit Prader-Willi-Syndrom

HERNE – Zu den bisherigen Wohn- und Unterstützungsangeboten der Diakonischen Stiftung Wittekindshof für Menschen mit Behinderung in Herne und Wanne-Eickel wird sich noch dieses Jahr ein neues Angebot gesellen. An der Mont-Cenis-Straße 138-140 soll im Sommer der erste Spatenstich für ein zweigeschossiges Haus mit zwölf Wohnplätzen für Menschen mit Prader-Willi-Syndrom (PWS) erfolgen. Kennzeichnend für diese genetische Behinderung sind unter anderem Esssucht aufgrund eines fehlenden Sättigungsgefühls, herausforderndes Verhalten, Mangel an Muskelkraft, Kleinwuchs oder kognitive Beeinträchtigungen in Form einer geistigen Behinderung, häufig verbunden mit einer Sprachstörung. Außerdem werde die seit 132 Jahren bestehende Stiftung in Herne einen Familienunterstützenden Dienst starten, der die stundenweise ambulante Betreuung gehandicapter Menschen in deren Familien vorsieht.

Das erfuhr der Frühstückskreis der Emmaus-Kirchengemeinde Börnig am in einem Lichtbildervortrag des stellvertretenden Bereichsleiters Herne/ Oberhausen, René Lehringer (45). Lehringer berichtete von den Anfängen der Stiftung, die Hermann Krekeler 1887 als Pfarrer der Kirchengemeinde Volmerdingsen in Ostwestfalen gegründet hatte, über die Euthanasieverbrechen im Nationalsozialistischen Deutschland bis zum Anwachsen der Stiftung mit Betreuung von über 4100 Menschen mit Behinderung in zahlreichen eigenen wie auch angemieteten Immobilien, seit 2006 auch in Herne. SI